Dieses Video wurde am 6. Juli 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Ein Hilfsfonds für Missbrauchsopfer stoppt rückwirkend die Anträge. Betroffene erleben ein Gefühl der Ohnmacht. Das Familienministerium begründet den Schritt mit fehlenden Mitteln.
Matthias Katsch erlebt ein Gefühl der Ohnmacht, ähnlich wie nach seinem Missbrauch als Jugendlicher. Er war als Kind sexueller Gewalt ausgesetzt und ringt nun erneut mit Hilflosigkeit. Nach einem Antrag auf Therapie über den Fonds sexueller Missbrauch, droht nun ein Antragsstopp, sogar rückwirkend. Diese Entscheidung des Familienministeriums in Berlin sorgt für Empörung und Verzweiflung bei Betroffenen und Therapeuten.
Therapeutin Sarah Seifert äußert sich bestürzt darüber, dass Betroffene, die endlich die Kraft für einen Antrag gefunden haben, nun abgewiesen werden. Dies sei eine absolute Katastrophe für die Betroffenen, die oft jahrelang gelitten haben und sich nun erneut im Stich gelassen fühlen.
Familienministerin Karin Prin begründet den Antragsstopp mit fehlenden finanziellen Mitteln. Die Entscheidung sei kurzfristig gefallen. Sie verspricht jedoch, sich für eine Lösung einzusetzen, will aber keine leeren Versprechungen machen. Sie ist im Gespräch mit Betroffenen. Viele fühlen sich als Spielball der Politik.
Hans Joachim Schöttler, als Ministrant missbraucht, erlebte nach seinem Antrag im April einen Schock. Auch sein Antrag soll abgelehnt werden. Schöttler betont, dass ihm damals niemand geglaubt hätte und er sich alleingelassen fühlte. Die jetzige Situation weckt alte Traumata auf.
Die Familienministerin betonte im Interview, dass sie mit den Betroffenen im Gespräch ist und der Fond fortgeführt werden soll. Viele Betroffene fühlen sich dennoch im Stich gelassen. Der Fall zeigt, wie wichtig kontinuierliche staatliche Unterstützung für Missbrauchsopfer ist.
Ein erneuter Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Es ist beschämend, dass die Opfer von Missbrauch in der Prioritätenliste so weit unten stehen.