Dieses Video wurde am 17. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Friedrich Merz‘ Äußerungen zur Migration sorgen für Aufruhr. Grüne und Linke werfen ihm Rassismus vor, während er selbst Realitätsverweigerung beklagt. Eskaliert die Debatte um Integration?
Henrik Mbroder, Kolumnist bei Welt, sieht die Aufregung gelassen. Er bezeichnet die Empörung als „Posse“ und kritisiert die „Realitätsverweigerung“ in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität. Seiner Meinung nach wird eine notwendige Auseinandersetzung delegitimiert. Er erinnert an frühere Debatten, in denen das Anfragen nach Vornamen mutmaßlicher Täter als Rassismus verurteilt wurde. Nun wiederhole sich das Muster.
Es ist kein Rassismus, wenn man feststellt, wer das Stadtbild verändert hat. Die Frage ist, auf welchem Weg sich das Land befindet, und das sorgt für Unbehagen.
Mbroder kritisiert, dass Merz sich für seine Äußerungen entschuldigt. Dies sei ein Zeichen von Schwäche. Stattdessen solle er die Tatsachen benennen, wie sie sind. Er betont den Unterschied zwischen Vierteln wie Neukölln und Grunewald und sieht darin mehr als nur ein Müllproblem. Es sei ein Problem, das in der Gesellschaft ignoriert werde.
Mbroder zitiert Aidan Ösogus Aussage über die Anstrengung und Schmerzhaftigkeit der wachsenden Vielfalt. Er selbst möchte das Zusammenleben nicht täglich neu aushandeln. Er betont die Bedeutung von Gesetzen und Regeln in einer zivilisierten Gesellschaft. Er ergänzt, dass nicht nur Migranten für Probleme verantwortlich seien, sondern auch ein hausgemachtes Prekariat existiere, welches zur Vermüllung beiträgt.
Abschließend kritisiert Mbroder die Zustände an Bahnhöfen, Busstationen und Orten wie dem Görlitzer Park. Er bemängelt, dass Berlin von einem unbekannten Politiker regiert werde. Merz habe die Chance verpasst, die Probleme klar anzusprechen und sich stattdessen in die Ecke des „bösen Buben“ drängen lassen. Er hätte die Realität ansprechen sollen.