Dieses Video wurde am 29. August 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Vor zehn Jahren prägte Angela Merkel mit dem Satz „Wir schaffen das“ die deutsche Flüchtlingspolitik. Doch was hat Deutschland tatsächlich geschafft? Eine Analyse der Integration, der gesellschaftlichen Auswirkungen und der politischen Reaktionen.
Im Sommer 2015 spitzte sich die Flüchtlingskrise zu, als tausende Menschen in Ungarn strandeten. Merkels Reaktion, die Grenzen zu öffnen, spaltete das Land. Während viele die Solidarität Deutschlands feierten, kam aus der CSU frühzeitig Kritik. Der Satz „Wir schaffen das“ sollte Mut machen, wurde aber zum Streitpunkt innerhalb der Union und der Bevölkerung. Die anfängliche Hilfsbereitschaft wich nach den Ereignissen der Kölner Silvesternacht einer wachsenden Skepsis.
Zehn Jahre nach Merkels berühmten Worten zeigt sich: Integration ist gelungen, aber die Gesellschaft bleibt in der Frage der Migration gespalten.
Die Stimmung im Land kippte, und rechte Kräfte nutzten die Situation. 2017 zog die AfD erstmals in den Bundestag ein und ist heute stärkste Oppositionskraft. Die Union verschärfte daraufhin den Migrationskurs. Kanzler März vollzieht einen deutlichen Bruch mit Merkels Politik. Zwei Drittel der Geflüchteten von 2015 sind heute in Arbeit, jedoch bleiben Herausforderungen bei der Integration bestehen. Viele Kommunen fühlen sich überfordert.
Politikwissenschaftler Wolfgang Schröder betont, dass die Arbeitsmarktintegration bei Männern besser gelungen ist als bei Frauen. Er kritisiert, dass die Kommunen 2015 alleine gelassen wurden und intensivere Unterstützung benötigt hätten. Trotz Fortschritten bleibt das Land in vielen Punkten gespalten. Schröder argumentiert, dass Merkel richtig gehandelt habe, indem sie die Grenzen nicht schloss, aber die Integrationsmechanismen verbessert werden müssen. Deutschland ist auf Zuwanderung angewiesen, daher muss die Willkommenskultur gestärkt werden.
Die Politik muss auf Integration setzen und Überzeugungsarbeit leisten, da Deutschland aufgrund seiner Altersstruktur auf Zuwanderung angewiesen ist. Ängste vor dem Verlust der kulturellen Identität und steigender Kriminalität müssen ernst genommen werden. Es gilt, reale Ursachen aufzuklären und die Kommunikation zu suchen, um die Mehrheitsgesellschaft zu erreichen. Nur so kann ein Zusammenleben gelingen. Die Herausforderungen der Migration bleiben also weiterhin bestehen.