Merz erklärt Bürgergeld zur Chefsache – Machtkampf?

Dieses Video wurde am 25. September 2025 von BILD auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Friedrich Merz hat überraschend das Bürgergeld zur Chefsache erklärt und das Arbeitsministerium unter Hubertus Heil übergangen. Dies deutet auf einen möglichen Machtkampf innerhalb der Koalition hin und wirft Fragen nach der Zukunft der Bürgergeldreform auf.

Auf einer Veranstaltung des Verbands der chemischen Industrie verkündete Friedrich Merz, dass er sich persönlich um das Bürgergeld kümmern werde. Damit entzieht er dem Arbeitsministerium unter Leitung von Hubertus Heil die Zuständigkeit. Merz‘ Schritt wird als Zeichen des Unmuts innerhalb der Union über die schleppenden Verhandlungen und mangelnde Kompromissbereitschaft der SPD interpretiert. Kritiker bemängeln seit Langem, dass das Bürgergeld zu hoch sei und keinen Anreiz zur Arbeitsaufnahme biete. Die Initiative von Merz zielt darauf ab, die Reform im Sinne der Union voranzutreiben.

Merz‘ Vorgehen ist ein deutliches Signal: Die Union will beim Bürgergeld keine faulen Kompromisse eingehen und notfalls die Zügel selbst in die Hand nehmen. Das Signal ist klar.

Die Reaktion der SPD auf Merz‘ Vorstoß fiel ablehnend aus. Es wird als unfreundlicher Akt empfunden, dass Merz die Verhandlungen an sich reißt. Gleichzeitig versucht Merz, mit diesem Schritt den internen Unmut in der Union zu beschwichtigen. Er will zeigen, dass er die Sorgen der Partei ernst nimmt und eine Lösung im Sinne der CDU anstrebt. Ob diese riskante Strategie aufgeht, bleibt abzuwarten. Scheitert Merz, könnte dies seine Autorität innerhalb der Union untergraben. Es ist ein politisches Spiel mit hohem Einsatz.

Die Frage ist, ob Merz die Konsequenzen seines Handelns vollständig durchdacht hat. Möglicherweise war es ihm wichtiger, dem Druck der eigenen Partei nachzugeben, als eine langfristige Strategie zu verfolgen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob die SPD sich durch Merz‘ Vorgehen zu Zugeständnissen bewegen lässt. Die Bürgergeldreform bleibt somit ein Politikum, das die Koalition weiterhin beschäftigt. Es geht auch um die Zukunft der Koalition.