Westafrika: Chance für deutsche Logistik?

Dieses Video wurde am 14. September 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Deutsche Logistikunternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Eine Kölner Firma rekrutiert Auszubildende in Westafrika, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Junge Menschen aus Ländern wie Burkina Faso und Kongo sehen darin eine große Chance.

Lina Yasana, Christi Malika und Doreninse kommen aus Burkina Faso und Kongo. Ihr Ziel: LKW-Fahrerinnen in Deutschland werden. Sie absolvieren eine dreijährige Ausbildung bei einer Kölner Logistikfirma. Das Unternehmen hat sie und 25 weitere Interessierte aus Westafrika eingeladen, um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. Auf dem Lehrplan stehen zunächst die europäische Straßenverkehrsordnung und der PKW-Führerschein. Danach folgt die Ausbildung zum Kraftwagenfahrer oder Lageristen. Bei der Drittlandrekrutierung konzentriert man sich nun auf die Zielgruppe Auszubildende.

Die Rekrutierung aus Westafrika ist ein vielversprechender Ansatz zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Durch die Ausbildung junger Menschen vor Ort wird eine nachhaltige Lösung geschaffen. Eine Win-win-Situation!

Die deutschen Goethe-Institute in Afrika spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung. Hier können sich Interessierte über das Bewerbungsverfahren informieren. Ausgewählte Teilnehmer absolvieren dann einen einjährigen Intensivsprachkurs, bevor sie zur Ausbildung nach Deutschland kommen. Fatumata Diara sieht das Lastwagenfahren als große Chance. Die afrikanischen Auszubildenden erhalten eine Wohnung, Hilfe bei Behördengängen und ein Azubi-Gehalt. Workshops bereiten sie auf das Leben in Deutschland vor, inklusive simulierter Behördenbesuche.

Christian und Norid sind bereits seit einem Dreivierteljahr in Deutschland. Sie berichten von Herausforderungen wie der neuen Sprache und Kultur, aber auch von positiven Erfahrungen mit freundlichen Menschen. Für das Unternehmen ist die Ausbildungsstrategie aufwendig und teuer. Es wäre optimal, wenn die Auszubildenden nach der Ausbildung mindestens zwei bis drei Jahre im Unternehmen bleiben. Norid plant bereits seine Zukunft in Deutschland: Festanstellung, eigenes Auto und vielleicht sogar eine deutsche Frau.

Norid freut sich darauf, bald selbst LKWs zu fahren. Er sieht hier seine Chance, denn in Deutschland fehlen mehr als 500.000 Fachkräfte. Die deutsche Logistikbranche investiert in die Zukunft, indem sie jungen Menschen aus Westafrika eine Perspektive bietet und gleichzeitig den eigenen Bedarf an Fachkräften deckt. Es ist ein Modell, das Schule machen könnte und die Globalisierung des Arbeitsmarktes vorantreibt.