Dieses Video wurde am 30. September 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Lage an der libanesisch-israelischen Grenze bleibt angespannt. Trotz UN-Friedensbemühungen gibt es kaum Anzeichen von Leben, während die Bevölkerung unter den anhaltenden Spannungen leidet. Verstöße gegen das Waffenstillstandsabkommen sind alltäglich.
Entlang der sogenannten blauen Linie patrouillieren UN-Friedenstruppen. Ein Offizier berichtet von täglichen Verstößen gegen das Waffenstillstandsabkommen. Hinter einer Mauer, die den Libanon von Israel trennt, befindet sich ein Tor, das israelischen Panzern und Truppen den Zugang ermöglicht. Die UN-Mission Unifil unterstützt die libanesische Armee bei der Entwaffnung der Hisbollah, doch das israelische Militär bleibt aus Sicherheitsgründen in strategischen Positionen innerhalb des Libanon.
Die israelische Militärpräsenz und Drohnenangriffe verstoßen gegen das Waffenstillstandsabkommen und treffen die libanesische Bevölkerung hart. Viele fühlen sich unsicher und fordern ein Ende der ständigen Bedrohung.
Hardi Avada, ein Landwirt, dessen Haus vom israelischen Militär zerstört wurde, will trotz allem bleiben. Er sagt, er habe nichts mit Waffen oder Milizen zu tun. Er will sich um sein Land kümmern und mit seiner Anwesenheit eine Botschaft senden: Trotz der Zerstörung will er hier bleiben und sich nicht vertreiben lassen. Er fühlt sich zwar nicht sicher, aber die Alternative, ein neues Leben woanders zu beginnen, ergibt für ihn keinen Sinn.
Die anhaltenden israelischen Luftangriffe haben das Narrativ der Hisbollah gestützt, wonach die Miliz zur Verteidigung des Landes notwendig sei. In der Stadt Quariman, einst eine Hochburg linker und säkularer Schiiten, die der Hisbollah kritisch gegenüberstanden, verändert sich die Stimmung. Einige haben nun das Gefühl, dass die gesamte shiitische Gemeinschaft ins Visier genommen wird, nicht nur die Miliz. Dies führt zu einer wachsenden Solidarisierung und einem verstärkten Nationalgefühl.
Ein Workshop zum Saatguttausch und eine Filmvorführung in der Nähe der israelischen Mauer demonstrieren Widerstandskraft und Souveränität. Die Dorfbewohner betonen ihre tiefe Verbundenheit mit ihrem Land und ihre Entschlossenheit, es nicht zu verlassen. Sie sehen im Land ihre Integrität, ihr Leben und ihre Ethik. Der Same steht für die Idee, den Glauben und die Ernährungssouveränität. Sie wollen ihr Land bewirtschaften, ihre Lebensmittel produzieren und sie an ihre Kinder weitergeben – ein Akt des stillen Widerstands und der Selbstbehauptung.