Dieses Video wurde am 3. August 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Im rohstoffreichen Kongo kämpfen Menschen ums Überleben. Der Abbau von Koltan ist ein gefährliches Geschäft, von dem vor allem Konzerne profitieren. Die lokale Bevölkerung schuftet unter unwürdigen Bedingungen.
Die Bergarbeiterstadt Rubaya, auf 2000 Metern gelegen, ist ein Schmelztiegel für Glücksritter und Kriegsflüchtlinge. Minenarbeiter Elisha Gabriel hofft auf seinen Anteil am lukrativen Koltangeschäft. Der Drehgenehmigung verweigert, muss das Team improvisieren. Der kenianische Kameramann begleitet Elisha alleine. Nach kurzer Zeit erreichen sie die Minen, wo Menschenketten Mineralien aus dem Berg schleppen. Das Material wird ausgewaschen und seltene Aufnahmen aus dem Inneren der Stollen gelingen. Elisha, mit Spitzhacke und Jutesäcken ausgestattet, geht voran. Bis zu 30 Arbeiter zwängen sich in den engen, notdürftig gesicherten Schacht, wo kürzlich ein Erdrutsch viele Menschenleben forderte.
In der Mine herrschen extreme Bedingungen: Hitze, Enge und Staub. Elisha füllt Jutesäcke mit dem wertvollen Erz, das er aus dem Stollen schafft. Draußen beginnt sofort das Auswaschen der schweren Erze. Heute ist ein guter Tag: 3 kg Koltan bedeuten einen Tagesverdienst von etwa 100 €. Doch nicht jeder Tag ist gleich. Kinder helfen beim Waschen der Erze, obwohl Kinderarbeit offiziell verboten ist. Ein Zwischenhändler kauft Elishas Lieferung und bestätigt, dass das Koltan nach Ruanda geht, das am Geschäft mitverdient.
Koltan, ein begehrter Rohstoff in Handys und Computern, weckt das Interesse der Hightech-Industrie. Die USA und China konkurrieren um das Koltan aus Rubaya. Europäer kaufen es aus Ruanda. Im Ostkongo kontrollieren von Ruanda unterstützte Rebellen der Gruppe M23 das Geschehen. Sie werben um die Mitarbeit der Bevölkerung und versprechen Sicherheit, Fortschritt und die Beendigung ethnischer Konflikte. Kongolesen berichten von einer Besatzungsmacht, die Angst vor den Milizen und deren Schutzmacht schürt.
Der Minenarbeiter Elisha Gabriel und seine Frau Bageni können sich heute Abend eine Mahlzeit leisten. Doch die Mieten in der Stadt der Koltangräber sind hoch. Nur die Landbesitzer profitieren wirklich vom Geschäft. Elisha kümmert sich nicht um die große Politik, sondern darum, dass seine Familie genug zu essen hat. Morgen geht es wieder hinauf auf den Berg, in der Hoffnung auf einen weiteren ertragreichen Tag. Das Geschäft mit Koltan ist ein schmutziges Geschäft.
Die Profiteure des Koltanabbaus sitzen oft im Ausland, während die lokale Bevölkerung unter prekären Bedingungen arbeitet und lebt. Der Rohstoffreichtum des Kongo wird so zum Fluch.