Charles und die Krone: Wie sichert er sein Vermögen?

Dieses Video wurde am 30. November 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

König Charles und die Finanzen der Krone – ein intransparentes System, das zunehmend in der Kritik steht. Zwischen Tradition und modernen Ansprüchen stellt sich die Frage nach der Legitimität des royalen Reichtums und dessen Verwendung. Die millionenschweren Vermögenswerte werden jetzt genauer unter die Lupe genommen.

Die britische Monarchie, eine Institution mit tausendjähriger Tradition, ist eine der reichsten der Welt. Die königliche Familie, intern als „die Firma“ bezeichnet, pflegt ein Image, das auf Glanz und Geld basiert. Es geht darum, weiterhin eine eindrucksvolle Show zu bieten, anders als andere europäische Königshäuser, indem sie den Anspruch auf echte Souveränität aufrechterhalten. Das geschätzte Vermögen von König Charles wird auf rund 700 Millionen Euro beziffert, wobei die royalen Geldflüsse traditionell intransparent sind.

Die Monarchie muss sich den Fragen nach Transparenz stellen. Es geht darum, ob die alte Ordnung noch zeitgemäß ist und wie viel Transparenz die Marke Windsor verträgt. Veränderung ist unausweichlich!

Ein Beispiel für die finanzielle Verflechtung ist die Royal Iris in Liverpool, deren Anlegestelle von einem kommunalen Betreiber an König Charles II. verpachtet wird. Charles profitiert von seinem Besitz großer Teile der Küste und des Herzogtums Lancaster. Während einige Bürger dies als alte britische Tradition akzeptieren, fordern andere eine Umverteilung des Reichtums. Charles‘ Einkünfte aus dem Herzogtum belaufen sich auf etwa 30 Millionen Euro jährlich, während viele Briten mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen.

Die Krone entfaltet ihre informelle Macht durch Staatsbankette und andere repräsentative Veranstaltungen, die vom Staat finanziert werden. Das Crown Estate, ein milliardenschweres Immobilienportfolio, generiert erhebliche Einnahmen aus Toplagen und Gewerbeflächen. Die Gewinne fließen zunächst in die Staatskasse, ein Teil davon wird für offizielle Ausgaben der Krone verwendet. Die Monarchie hat im Laufe der Zeit politischen Einfluss abgegeben, aber sie hat hartnäckig an ihrem Geld festgehalten, so der Autor Valentine Low.

Das Crown Estate besitzt auch den Meeresboden rund um England, Wales und Nordirland und verpachtet dieses Offshore-Imperium an Windkraftkonzerne. Greenpeace kritisiert diese Monopolstellung und die steigenden Verbraucherpreise. Sie fordern eine unabhängige Überprüfung, um günstige grüne Energie zu ermöglichen. Auch der Prinz von Wales profitiert vom Herzogtum Cornwall, dessen Ländereien und Immobilien jährlich etwa 23 Millionen Euro für private Zwecke abwerfen. Immer mehr Briten fordern eine Rechtfertigung der royalen Ausgaben, insbesondere nach dem Skandal um Prinz Andrew.