Gundelfingen: Streit um Millionen für Kläranlage!

Dieses Video wurde am 6. August 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

In Gundelfingen droht eine Kostenfalle durch die Sanierung der maroden Kläranlage. Die Millionen-Investition sorgt für Zündstoff, da sich Bürgerinitiative und Stadt uneinig über die Finanzierung sind.

Die Stadt Gundelfingen steht vor einer finanziellen Herausforderung: Die marode Kläranlage muss für rund 23 Millionen Euro saniert werden. Diese Summe stellt eine erhebliche Belastung dar, die nicht einfach aus dem Stadthaushalt gedeckt werden kann. Die Kosten sollen anteilig auf Gewerbe, Industrie und die Einwohner Gundelfingens umgelegt werden, wie es in Bayern vorgeschrieben ist. Doch die Frage, wie diese Kosten verteilt werden sollen, sorgt für Streit und hat zur Gründung einer Bürgerinitiative geführt, die ein Bürgerbegehren anstrebt.

Die Bürgerinitiative fordert eine andere Kostenverteilung bei der Sanierung der Kläranlage, um die finanzielle Belastung für Geringverdiener und Rentner zu reduzieren.

Aktuell gibt es zwei Modelle zur Finanzierung der Sanierung. Die Stadt favorisiert hohe Sofortzahlungen, berechnet nach Grundstücksgröße, während die Bürgerinitiative eine stärkere Umlage auf die Abwassergebühren präferiert. Der Vorschlag der Stadt sieht vor, 80% der Kosten durch Vorzahlungen zu decken. Die Bürgerinitiative plädiert für einen geringeren Anteil von 40% Sofortzahlungen und eine höhere Umlage auf die Abwassergebühren, um eine sozial gerechtere Lösung zu erreichen.

Ein wichtiger Punkt der Auseinandersetzung ist die finanzielle Belastung der Bürger. Während die Stadt aufzeigt, dass eine stärkere Umlage auf die Abwassergebühren Familien mit höherem Wasserverbrauch stärker belasten würde, argumentiert die Bürgerinitiative, dass hohe Einmalzahlungen für viele Bürger, insbesondere Rentner und Geringverdiener, nicht tragbar seien. Irene Schaffer, eine Rentnerin, verdeutlicht die Problematik: Sie müsste zusätzlich arbeiten, um die Einmalzahlung leisten zu können.

Der Bürgermeister betont, dass bei einer Finanzierung über die Abwassergebühren höhere Kreditzinsen entstehen würden, die letztendlich auch von den Nutzern der Kläranlage getragen werden müssten. Während die Stadt von zusätzlichen Zinskosten von etwa 2 Millionen Euro ausgeht, schätzt sie die Zinskosten beim Vorschlag der Bürgerinitiative auf rund 7 Millionen Euro. Letztendlich liegt die Entscheidung bei den Gundelfingern selbst, da die Bürgerinitiative genügend Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt hat.