Dieses Video wurde am 27. September 2025 von DER SPIEGEL auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Das Bundeskanzleramt präsentierte einen KI-gestützten Avatar von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer. Dieser »Weimatar« soll Desinformation bekämpfen und die Kommunikation verbessern. Doch kann eine künstliche Version wirklich Vertrauen schaffen?
Der »Weimatar« spricht 100 Sprachen und räuspert sich nie. Die KI-Version von Wolfram Weimer wurde am Mittwoch vom Ministerium vorgestellt. Ein besonderes Merkmal ist sein umfangreiches Fremdsprachen-Portfolio. Die Maschine warnt vor der chinesischen Social-Media-Plattform TikTok und wendet sich in flämischer Sprache an ein belgisches Festival-Komitee. Polen und Frankreich dankt die KI-Version Weimers für ihre Freundschaft zu Deutschland. Das alles wirkt auf den ersten Blick beeindruckend und fortschrittlich.
Der Einsatz von KI in der Politik birgt Chancen und Risiken. Es bleibt abzuwarten, ob der »Weimatar« tatsächlich zu mehr Transparenz und Vertrauen führen kann. Die Skepsis ist groß.
Laut dem echten Staatsminister soll seine Fake-Version im Kampf gegen Desinformationen helfen und für mehr Transparenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Politik sorgen. Ob das auf diese Weise gelingen kann, bleibt abzuwarten. Viele sehen darin eher ein PR-Gag als einen ernsthaften Beitrag zur politischen Kommunikation. Die Akzeptanz in der Bevölkerung dürfte entscheidend sein. Die Frage ist, ob KI das verloren gegangene Vertrauen in die Politik zurückgewinnen kann.
Der echte Staatsminister denkt währenddessen darüber nach, wie man fortan zu zweit regiert. Er sieht die KI-Version als kreative Ergänzung. Es stellt sich die Frage, inwieweit KI die politische Landschaft verändern wird und ob authentische menschliche Interaktion nicht doch unverzichtbar bleibt. Die Entwicklung wirft ethische und praktische Fragen auf, die in der politischen Debatte diskutiert werden müssen.