Dieses Video wurde am 30. August 2025 von ntv Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Künstliche Intelligenz hält Einzug in deutsche Arztpraxen. Ein Reporter erlebt, wie KI-basierte Systeme den Alltag verändern und Ärzte entlasten. Die digitale Revolution im Gesundheitswesen hat begonnen.
In einer Hausarztpraxis wird der Blutdruck von Jan Paul gemessen. Die Besonderheit: Eine künstliche Intelligenz erfasst die Messergebnisse. Der Arzt muss nichts mehr aufschreiben. Das System hört während der Sprechstunde zu und filtert automatisch alle wichtigen Informationen. Laut Aussage des Arztes ist dieser Sprechstundenassistent innovativ und vorteilhaft, da er sich voll und ganz auf den Patienten konzentrieren kann. Diese Technologie verspricht eine erhebliche Effizienzsteigerung.
Tobias Wagenführer von Dr. Lip entwickelte diesen KI-Sprechstundenassistenten. Entscheidend war, Produkte nicht nur für Ärzte, sondern mit Ärzten zu entwickeln. Wagenführers Startup Aaron AI, gegründet 2015, entwickelte zunächst einen KI-Telefonassistenten. Nach der Übernahme durch Dr. Lip im Jahr 2024 wird das System weiterentwickelt. Ein weiteres Beispiel ist die digitale Assistenz Simtawex, die Patienten bei der Anamnese unterstützt, bevor sie den Arzt treffen und wichtige Informationen sammelt.
Sowohl Dr. AI als auch Simtawex sollen die Arbeit von Ärzten effizienter gestalten. Dies ist angesichts der Tatsache, dass laut einer Umfrage der Bertelsmannstiftung jeder vierte Hausarzt plant, seine Tätigkeit bis 2030 zu beenden, von großer Bedeutung. Künstliche Intelligenz könnte ein entscheidender Faktor sein, wenn die anfallende Arbeit neu organisiert werden muss. Diagnostik wird zunehmend maschinell ablaufen, während sich Ärzte verstärkt der Patientenbetreuung widmen können.
KI wird die Diagnostik verändern, Ärzte können sich der Zuwendung widmen. Das Berufsbild wandelt sich, KI-Systeme übernehmen Routineaufgaben und steigern die Effizienz.
Gilbert Büchner ist zuversichtlich, dass der Einsatz von KI nicht zu Kündigungen führen wird. Er nennt das Beispiel des Telefonassistenten, der das Arbeitsumfeld entlastet. Die ständige Erreichbarkeit und die vielen Anrufe können zu einer Belastung für die Mitarbeiter führen. Künstliche Intelligenz ist in Arztpraxen also längst Realität und wird in Zukunft vermutlich noch häufiger eingesetzt. Das Ergebnis ist ein angenehmeres Arbeitsumfeld.