Kasachstan: Saubere Energie mit Wind, Sonne, Atom?

Dieses Video wurde am 18. September 2025 von euronews (deutsch) auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Kasachstan setzt auf einen Energiemix der Zukunft. Erneuerbare Energien und Atomkraft sollen die Kohle ablösen. Das Land steht vor einer energiepolitischen Herausforderung.

Kasachstan plant, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 15 % und bis 2050 auf 50 % zu erhöhen. In den letzten 10 Jahren ist der Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix des Landes von nahezu 0 % auf fast 6,5 % gestiegen. Bis zum Ende dieses Jahres werden voraussichtlich 7 % der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Die Abhängigkeit von günstigen Tarifen aus alter Kohleproduktion stellt eine große Herausforderung dar. Die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie ist regional unterschiedlich.

Kasachstan strebt eine nachhaltige Energieversorgung an, indem es auf erneuerbare Energien und Atomkraft setzt, um die Abhängigkeit von Kohle zu verringern und Umweltziele zu erreichen.

Ein Windpark mit einer Leistung von 45 MW wurde 2015 in Betrieb genommen und versorgt bis zu 30.000 Haushalte mit Strom. Kasachstan verfügt über Expertise in der Atomenergie. Von 1973 bis 1999 gab es einen schnellen Neutronenreaktor, der die westliche Stadt Aqtau mit Strom versorgte. Das Land produziert über 40 % des globalen Urans und ist damit der weltweit führende Uranproduzent. Etwa jeder vierte Reaktor weltweit wird mit kasachischem Uran versorgt.

Die Uranförderung erfolgt durch die Kazatomprom, die alle Uranexplorations- und Bergbauaktivitäten in Kasachstan kontrolliert. Das Unternehmen betreibt 12 Joint Ventures. Etwa 45 bis 50 % der Exporte gehen auf den asiatischen Markt, 25 bis 30 % nach Amerika und 25 % nach Europa. Kasachstan verwendet ein In-situ-Recovery-Verfahren, das kostengünstiger ist und eine geringere Umweltbelastung aufweist. Dabei wird eine Schwefelsäurelösung in den Boden injiziert, um das Uranerz zu lösen.