Dieses Video wurde am 13. Mai 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Hauptursache des Klimawandels ist die Verbrennung fossiler Energien. Obwohl die Technologie für Alternativen existiert, ist der Fortschritt alarmierend langsam. Dies liegt maßgeblich am starken Einfluss der Fossil-Lobby auf globale Verhandlungen und nationale Politik.
Es dauerte 28 Jahre, bis die Begriffe fossile Brennstoffe überhaupt in Abschlussdokumenten globaler Klimakonferenzen auftauchten. Dies illustriert den massiven Widerstand der Industrie. Die größte Delegation bei diesen COPs besteht oft aus deren Lobbyisten. Dieses Phänomen behindert maßgeblich den notwendigen, schnellen Fortschritt. Man kann dies vergleichen mit einer Konferenz gegen Alkoholismus, die jahrelang den Begriff Alkohol meidet. Der Einfluss dieser Lobbyisten ist eine ernsthafte Herausforderung für effektive Klimapolitik weltweit. Sie versuchen, die Umstellung auf saubere Energie zu verlangsamen und ihre Geschäftsmodelle zu verteidigen, oft mit falschen Argumenten.
Das Pariser Abkommen mit dem Ziel, die Erwärmung auf 1,5° C zu begrenzen, ist ein wichtiges Fundament, aber es bedarf verbindlicher Ergänzungen. Ohne rechtliche Verpflichtungen fehlt den Ländern der notwendige Anreiz zum Handeln. Entgegen den Darstellungen der fossilen Industrie sind Erneuerbare Energien wie Solar und Wind oft sehr wettbewerbsfähig, besonders wenn man die immensen Steuergelder einrechnet, die in Subventionen für fossile Energien fließen. Länder im globalen Süden investieren aktuell in fossile Projekte, riskieren aber, auf diesen Investitionen sitzen zu bleiben, wenn der Norden auf erneuerbare Energien umsteigt. Ein schneller Ausstieg ist ökonomisch und ökologisch geboten.
Der notwendige schnelle Ausstieg aus fossilen Energien ist technologisch machbar. Was uns fehlt, ist der entscheidende politische Wille dazu, betont ein Experte. Pessimismus ist ein Luxus.
Für ländliche Gemeinden in Energiearmut sind Mikrosolarnetze oft schneller und kostengünstiger als der Ausbau großer Stromnetze, bei dem zudem Übertragungsverluste auftreten. Der Fortschritt wird auch durch Fehler im Aktivismus behindert: oft wird nur der Verstand angesprochen, Herz und Seele werden vergessen. Klimagerechtigkeit muss stärker auf Arbeitsplätze und soziale Fragen abzielen. Während einige Protestformen wie das Blockieren öffentlicher Verkehrsmittel kritikwürdig sind, da sie arbeitende Menschen treffen, sind andere Strategien wie Rechtsstreitigkeiten und ziviler Ungehorsam wirksam.