Dieses Video wurde am 23. Mai 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die jüngsten Messerattacken durch Kinder und Jugendliche schockieren viele. Doch für Anti-Mobbing Coach Carsten Stahl sind sie keine Überraschung. Er warnt seit Jahren vor dieser Entwicklung und kritisiert das Versagen von Gesellschaft und Politik, die das Problem angeblich verharmlosen. Er fordert ein dringendes Umdenken und schnelles Handeln gegen die zunehmende Gewalt.
Carsten Stahl zeigt sich von den jüngsten Messerattacken nicht überrascht, sondern sieht darin ein kollektives Versagen von Gesellschaft und insbesondere der verantwortlichen Politik. Diese würde das Problem seit Jahren verharmlosen und als bedauerliche Einzelfälle abtun. Er betreut Dutzende solcher Fälle und nennt konkrete Beispiele wie einen tödlichen Stich auf einen 13-Jährigen oder einen Angriff, bei dem ein Junge nur knapp überlebte. Diese erschreckenden Vorfälle zeigen laut Stahl, dass Kinder mittlerweile andere Kinder ermorden.
Wir können nicht länger schweigen oder das Problem verharmlosen. Wenn Kinder Kinder töten, hat die Gesellschaft versagt. Es ist Zeit, endlich zu handeln!
Die Ursachen für die Gewalt sind laut Stahl vielfältig. Kein Kind werde als Gewalttäter geboren; es seien die Einflüsse, besonders durch soziale Medien wie TikTok, die falsche Vorbilder liefern. Kritisch sieht er auch Schulen, die aus Angst um ihren Ruf Probleme leugnen und totschweigen. Trotz jahrelanger Warnungen von Experten in Landtagen und Ausschüssen fehlen Unterstützung für Schulen und Investitionen in Prävention. Jede Woche gebe es Hunderttausende Fälle von Mobbing und Gewalt sowie Cybermobbing.
Stahl fordert vehement eine Herabsetzung des Alters der Strafmündigkeit auf zwölf Jahre, ähnlich wie in anderen Ländern. Das derzeitige System signalisiere Kindern, dass sie unter 14 straffrei morden könnten – ein Freifahrtschein. Er erkennt an, dass Probleme oft zu Hause beginnen, wo Jugendämter jedoch überfordert sind. Lehrkräfte könnten in der Schule jedoch Gewaltbereitschaft erkennen und gezielt Prävention anstoßen. Die nötigen „Rezepte“ lägen seit Jahren bereit, würden aber nicht umgesetzt.