Jüdische Familie flieht aus Berlin: Angst und Hass!

Dieses Video wurde am 1. August 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Nach dem Hamas-Angriff erleben Juden in Deutschland eine Welle des Antisemitismus. Eine Berliner Familie sah sich gezwungen, nach Israel zu ziehen. Angst und Unsicherheit prägen nun ihren Alltag.

Die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Deutschland und Europa nach dem 7. Oktober 2023 ist alarmierend. Jüdische Gemeinden sehen sich mit Beleidigungen, Hetzparolen und sogar gewalttätigen Angriffen konfrontiert. In Deutschland gab es im vergangenen Jahr täglich fast 24 antisemitische Vorfälle. Auch in Griechenland kam es zu israelfeindlichen Protesten, bei denen israelische Touristen auf Kreta und Rhodos an der Ausübung ihres Urlaubs gehindert wurden. In Athen wurde ein israelischer Reisender attackiert.

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft zeigt sich alarmiert über diese Entwicklung und spricht von einer antisemitischen Massenhysterie. Ein besonders erschreckendes Beispiel ist der Fall jüdischer Kinder in Valencia, die wegen hebräischer Gesänge aus einem Flugzeug verwiesen wurden. Jüdische Menschen scheinen immer häufiger zur Zielscheibe für den Hass auf Israels Politik zu werden.

Gunnar Schupelius berichtet von einem schockierenden Fall aus seiner Nachbarschaft in Berlin. Eine israelische Familie, die seit fast 20 Jahren in Deutschland lebt, hat beschlossen, nach Tel Aviv zu ziehen, weil sie sich in Berlin nicht mehr sicher fühlt. Die Familie berichtete von zahlreichen antisemitischen Vorfällen, darunter Mobbing der Kinder in der Schule und einem Angriff auf den Familienvater durch einen Flink-Fahrer.

Schupelius‘ Nachbarn berichteten von einer Atmosphäre der Feindseligkeit, die vor dem 7. Oktober 2023 nicht existierte. Der Familienvater wurde von Uber-Fahrern wiederholt nach seiner Herkunft gefragt und einmal sogar aufgefordert, das Fahrzeug zu verlassen, nachdem er sich als Israeli zu erkennen gegeben hatte. Dieses Gefühl, an jeder Ecke auf Feindseligkeit zu stoßen, veranlasste die Familie zum Umzug.

Berlin scheint ein Zentrum des Antisemitismus zu sein, mit wöchentlichen pro-palästinensischen Demonstrationen und zahlreichen antisemitischen Angriffen. Schupelius erklärt dies damit, dass sich in Berlin viel Protestpotenzial sammelt und die Stadt als Bühne für Aufmerksamkeit dient. Zudem spiele die historische Verantwortung Berlins als Stadt, von der im letzten Jahrhundert viel Unheil ausging, eine Rolle. Viele Berliner Juden haben das Gefühl, dass sich eine schleichende Ausgrenzung wiederholt.

Es ist erschreckend, dass jüdische Menschen in Deutschland, insbesondere in Berlin, sich zunehmend unsicher fühlen und sogar erwägen, ihre Heimat zu verlassen. Die Zivilgesellschaft muss ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus setzen.