Journalisten im Westjordanland: Gefahr und Widerstand

Dieses Video wurde am 29. August 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Im Westjordanland sehen sich Journalisten wachsender Gefahr ausgesetzt. Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich die Situation für palästinensische Kameraleute drastisch verschärft. Die Reportage zeigt, wie sie unter ständiger Bedrohung arbeiten und dennoch ihre Arbeit fortsetzen.

Isam Rimawi, ein palästinensischer Kameramann, überprüft vor jedem Einsatz seine Ausrüstung. Er berichtet über Protestaktionen von Familien palästinensischer Gefangener. Seit dem 7. Oktober ist das Risiko für Journalisten erheblich gestiegen. Rimawi betont die ständige Gefahr, nicht mehr nach Hause zurückzukehren. Vorher ging er ohne Furcht zu Einsätzen, jetzt drohen Schüsse. Sein Kollege Muad Amané wurde kurz vor einem geplanten Treffen von israelischen Behörden festgenommen, wie viele andere im besetzten Westjordanland.

Die Arbeit der Journalisten wird immer wieder unterbrochen. Ein Mann warnt vor einer bevorstehenden Stürmung des Stadtzentrums durch das israelische Militär. Explosionen sind zu hören. Neben der Schutzweste ist gute Abstimmung notwendig, um sicher zu bleiben. Eine geplante Protestaktion rückt in den Hintergrund. Sicherheit hat Priorität, aber die ist kaum zu gewährleisten. Das israelische Militär droht mit scharfer Munition und Tränengas. Sie schießen direkt auf Journalisten. Die Kamera ist ihr Feind.

Israel will Journalisten zum Schweigen bringen, um eine andere Erzählung zu verhindern und Zeugen ihrer Handlungen auszuschalten. Sie setzen auf Angst und Traumatisierung, um die Berichterstattung zu behindern.

Schon vor dem aktuellen Krieg wurde Isam Rimawi von israelischen Sicherheitskräften eingeschüchtert und von israelischen Siedlern angegriffen. Palästinenser sind auf Journalisten wie ihn angewiesen, um ihre Lebensrealität unter israelischer Besatzung zu zeigen. Über den Konflikt zu berichten ist herausfordernd und gefährlich. Lokale und internationale Journalisten sind realen Bedrohungen ausgesetzt. Viele wurden von Siedlern belästigt oder von Polizei und Sicherheitskräften eingeschüchtert.

Die Journalistin Schurad, die seit drei Jahrzehnten über den Konflikt berichtet, bestätigt die Verschärfung der Situation seit Beginn des Gaza-Krieges. Israel habe beschlossen, Journalisten gezielt ins Visier zu nehmen. Trotz der Gefahr will Isam weiterarbeiten, auch wenn das bedeutet, festgenommen oder getötet zu werden. Die Schutzweste und der Helm signalisieren, dass es sich um Presse handelt, aber Sicherheit gibt es nicht. Die Zahlen und Erlebnisse zeigen, dass Journalisten bei der Arbeit nicht geschützt sind. Die Angst ist allgegenwärtig.