Dieses Video wurde am 17. Juni 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Im aktuellen geopolitischen Spannungsfeld rückt die Sicherheitslage Israels und Irans wieder verstärkt in den Fokus. Experte Ralf Tielee analysiert die komplexen Militäroperationen und strategischen Ziele. Seine Einschätzung bietet tiefe Einblicke in die aktuellen Entwicklungen, die weit über bloße Schlagzeilen hinausgehen.
Ralf Tielee, Oberst a.D., beleuchtet die aktuelle Lage um Israels militärische Operationen. Er äußert sich zu Gerüchen über die Präsenz der GBU-57 Bombe vor Ort, betont jedoch die Unsicherheit dieser Informationen. Tielee geht davon aus, dass israelische Planer ihre Aufgabenstellung zur Ausschaltung von Nuklearwerken exakt kennen und verschiedene Optionen durchgespielt haben. Er vermutet zudem die Aktivität von Saboteuren, Mossad und Spezialkräften vor Ort, deren genaue Rolle erst Monate nach den Operationen bekannt werden wird. Israels Ziel ist eine schrittweise Abarbeitung seiner Zielliste.
Die Frage nach einem möglichen Regime Change wird als komplex und von vielen Zufällen abhängig betrachtet, ähnlich der deutschen Wiedervereinigung. Laut Tielee verfolgt Israel jedoch klar die Absicht, einen Keil zwischen die iranische Bevölkerung und das Regime zu treiben. Israel arbeite konsequent eine Zielliste ab, die über die reine Atomwaffenproduktion hinausgeht. Dazu gehören die Neutralisierung der iranischen Verteidigung und die Degradierung offensiver Möglichkeiten, wie das Beispiel der geschwächten Hisbollah zeigt. Auch wirtschaftliche Fähigkeiten stehen auf der Zielliste.
Jede Luftverteidigung hat ihre Grenzen. Die Illusion, ein perfekter Schutz sei möglich, ist dummes Zeug. Angriffe mit vielen Raketen können jede Abwehr sättigen und durchbrechen.
Die Israelis tun ihr Bestes bei der Luftverteidigung, verbreiten aber auch Narrative über die Wirksamkeit des Iron Dome, um die Bevölkerung zu beruhigen. Skepsis ist immer angebracht, da jede Luftverteidigung an ihre Grenzen stößt. Insbesondere bei Sättigungsangriffen mit vielen Raketen können Flugkörper durchkommen. Der Iran hat aus früheren Angriffen gelernt und möglicherweise mit russischer Hilfe erkundet, wie westliche Waffensysteme überwunden werden können. Glücklicherweise gelingt dies den Iranern derzeit nur sehr moderat.