Dieses Video wurde am 11. August 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Deutschlands Haltung zu Israel verschärft sich. Rüstungsexporte werden eingeschränkt, was Premier Netanjahu kritisiert. Doch was bedeutet diese Entscheidung wirklich und welche Rolle spielt der Ukraine-Gipfel?
Der Tod des Journalisten Annas Al Sharif in Gaza sorgt für Kontroversen. Israel bezeichnet ihn als Terroristen der Hamas, der sich als Journalist tarnte und beruft sich auf Geheimdienstinformationen, die bisher nicht öffentlich sind. Aljaasiera, Al Sharifs Arbeitgeber, weist die Vorwürfe entschieden zurück und verurteilt den Vorfall als Mord und Angriff auf die Pressefreiheit. Auch der Tod von vier weiteren Journalisten bei einem Anschlag auf ein Pressezelt wird angeprangert. Israels Vorgehen gegen Aljaasiera und die Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen stoßen international auf Kritik.
Trotz internationaler Kritik hält Israels Premier an seinen Plänen fest. Netanjahu betont, dass das Ziel die Befreiung des Gazastreifens von der Hamas sei und der Krieg enden könne, sobald die Hamas die Waffen niederlegt und die Geiseln freilässt. Die humanitäre Lage im Gazastreifen verschärft die Kritik zusätzlich. Die Bundesregierung hat angekündigt, Rüstungsexporte nach Israel einzuschränken, was Netanjahu als Belohnung der Hamas kritisiert.
Professor Clemens Fischer von der Universität zu Köln äußert sich zu der Entscheidung Deutschlands, Rüstungsexporte einzuschränken. Er sieht darin sowohl innenpolitischen Druck als auch eine Anpassung an eine europäische Strategie, um eine Isolation Deutschlands zu vermeiden. Fischer betont, dass die Entscheidung symbolisch, aber wirksam sei, da sie Israel zeige, dass Deutschland nicht mehr uneingeschränkt unterstützt. Die Staatsräson Deutschlands, Israels Sicherheit zu gewährleisten, bleibe aber bestehen.
Deutschland wird Israel weiterhin gegen Angriffe von außen unterstützen, insbesondere im Hinblick auf Bedrohungen durch die Huthi aus dem Jemen, den Iran und den Libanon. Die Einschränkung der Rüstungsexporte beziehe sich ausschließlich auf den Einsatz im Gazastreifen. Abschließend äußert sich Professor Fischer zum geplanten Ukrainegipfel. Er sieht in den Äußerungen von NATO-Generalsekretär Rütte den Versuch, eine goldene Brücke für die Ukraine zu bauen, um einem Waffenstillstand zuzustimmen, ohne Gebiete aufgeben zu müssen.
Ich glaube, man kann Rütte zugute halten, dass er versucht hier eine Art goldene Brücke zu legen. Auf der einen Seite verweist er darauf, dass die Gebiete weiterhin ukrainisch bleiben, also die Jure vom Völkerrecht her.