Atomkonflikt mit Iran: Letzte Chance für Diplomatie?

Dieses Video wurde am 19. Juni 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die diplomatischen Bemühungen im Atomkonflikt mit Iran intensivieren sich, da heute konkrete Gespräche mit US-Gesandten und morgen in Genf mit europäischen Außenministern anstehen. Ziel ist es, Iran an den Verhandlungstisch zurückzuholen und eine drohende Eskalation abzuwenden. Die Situation bleibt äußerst angespannt.

Die diplomatischen Bemühungen um den Iran-Atomkonflikt scheinen sich zu verdichten. Erwartet wird ein Treffen zwischen Irans Außenminister und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff im Golf-Emirat Oman. Parallel dazu sollen sich morgen in Genf die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit ihrem iranischen Amtskollegen treffen. Das Hauptziel ist, Teheran zur Wiederaufnahme der Verhandlungen zu bewegen. US-Präsident Donald Trump signalisiert zwar eine offene Tür für Gespräche, betont aber, dass es „ein bisschen spät“ sei. Auch wenn er angedeutet hat, bereits Einsatzbefehle unterzeichnet zu haben, bleibt er vage.

Parallel zu den diplomatischen Bemühungen erhöht sich der militärische Druck auf den Iran. Das Pentagon hat die USS Ford, einen der modernsten Flugzeugträger, Richtung Israel entsandt, wo bereits die USS Vincennes und USS Nimitz stationiert sind, flankiert von einem britischen Träger. Dies demonstriert eine gewaltige Feuerkraft. Präsident Trump drohte zudem offen mit der Tötung Ayatollah Khameneis. Der Iran konterte umgehend, man werde sich nicht ergeben und der Schaden für Amerika durch eine militärische Intervention wäre zweifellos irreparabel. Die US-Botschaft in Jerusalem bleibt geschlossen und Großbritannien hat Botschaftsangehörige zurückgeholt.

Johann Wadephul betonte, es sei nie zu spät für Verhandlungen. Das Ziel in Genf ist klar: Iran muss zusichern, sein Atomprogramm ausschließlich für zivile Zwecke zu nutzen und alle militärischen Absichten aufzugeben.

Die europäischen Akteure spielen eine entscheidende Rolle. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul hatte bereits vor zwei Tagen betont, es sei „nie zu spät“ für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Die morgigen Gespräche in Genf im sogenannten E3-Format (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) sind mit dem Weißen Haus abgestimmt und markieren einen wichtigen diplomatischen Erfolg. Sollten die Verhandlungen erfolgreich sein und Iran glaubhaft machen, keine Atomwaffen anzustreben, ist eine weitere Expertenrunde auf niedrigerer Ebene geplant. Die Welt blickt gespannt auf diese entscheidenden Gespräche.