Investitionspaket: Hoffnung oder Bürokratie-Falle?

Dieses Video wurde am 21. Mai 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Bundesregierung plant ein großes Investitionspaket zur Belebung der Wirtschaft. Doch Experten und Unternehmen blicken mit gemischten Gefühlen auf die Pläne. Während die Hoffnung auf neue Aufträge wächst, mahnen die Wirtschaftsweisen zur Vorsicht und fordern dringend Bürokratieabbau.

Unternehmen wie Sparc am Niederin, spezialisiert auf Siebmaschinen und Präzisionsteile, setzen große Hoffnungen in das geplante Investitionspaket. Sie erwarten einen deutlichen Schub durch die Aufbereitung von Baustoffen aus dem Abriss alter Infrastrukturen. Diese Wertstoffe sollen zu neuen Produkten recycelt werden, was die Nachfrage nach entsprechenden Maschinen ankurbeln würde. Sparc sieht sich bereit, doch die Umsetzung liege nun bei der Bundesregierung.

Damit das Investitionspaket die Wirtschaft belebt, muss das Geld tatsächlich als zusätzliche Investition ankommen und nicht nur Bestehendes verschieben.

Die Wirtschaftsweisen mahnen jedoch, dass das Geld tatsächlich dort ankommen müsse, wo es neue Investitionen schafft. Sie befürchten, dass Vorkehrungen nicht ausreichen, um eine Zweckentfremdung für bereits geplante Ausgaben zu verhindern. Stattdessen fordern sie verbindliche Regeln, wie eine gesetzlich festgeschriebene Investitionsquote von 10 Prozent des Haushalts. Nur bei investitionsorientierter Verwendung seien erhebliche positive Wachstumseffekte zu erwarten.

Entscheidend für einen nachhaltigen Aufschwung sei laut Experten der Abbau überflüssiger Bürokratie. Unternehmen wie Sparc erwarten kürzere Genehmigungsverfahren, um Investitionen schnell umsetzen zu können. Wirtschaftsprofessorin Veronika Grim betont, dass Deregulierung oft nichts koste und die Innovationskraft stärken könne. Strukturreformen, etwa bei Steuern oder Arbeitsmärkten, seien wachstumsfördernder als reine Ausgabenprogramme.