Dieses Video wurde am 21. Juli 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Deutschlands Wirtschaft soll neuen Aufschwung erleben. Eine Investitionsoffensive von über 630 Milliarden Euro soll die Wirtschaft ankurbeln. Doch es gibt Bedenken hinsichtlich der Finanzierung und der politischen Rahmenbedingungen.
Deutschlands Wirtschaft benötigt dringend einen neuen Impuls. Nach Jahren des Stillstands planen 60 große deutsche Unternehmen Investitionen in Höhe von über 630 Milliarden Euro in den nächsten drei Jahren. Dies stellt eine der größten Investitionsinitiativen der letzten Jahrzehnte dar. Der Chef der Deutschen Bank zeigt sich zuversichtlich, dass diese Summe einen erheblichen Schub bewirken wird. Die Rahmenbedingungen sind günstig, da Investoren Deutschland als stabilen Partner in volatilen Zeiten schätzen. Allerdings betonte der Siemens-Chef, dass neben Kapital auch politische Maßnahmen erforderlich sind, insbesondere schnellere Entscheidungs- und Genehmigungsprozesse sowie eine vorangetriebene Digitalisierung.
Die Unternehmen fordern eine Entlastung durch die Politik, da die Arbeitskosten in Deutschland im internationalen Vergleich hoch sind. Die Metall- und Elektroindustrie plädiert für eine Senkung der Sozialversicherungsbeiträge, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
„Man will zeigen, dass es vorangeht in Deutschland, und dafür war das dann schon ein ganz guter Termin. Denn wir wissen ja, alle Wirtschaft ist zur Hälfte Stimmung, ist zur Hälfte Psychologie.
Die Wirtschaftsforscherin Monika Schnitzer relativiert die Euphorie. Ein Großteil der Investitionen sei fremdfinanziert und hänge von einer sinnvollen Verwendung der Mittel ab. Priorität sollte die Infrastruktur haben, um den Standort Deutschland voranzubringen. Sie kritisierte, dass beim Treffen im Kanzleramt die kleinen und mittleren Unternehmen nicht berücksichtigt wurden, obwohl diese einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaft leisten. Auch bei der Stromsteuersenkung hätte man die KMUs bedenken sollen.
Schnitzer bemängelte, dass die Bundesregierung in den ersten Wochen zu viel Zeit mit Koalitionsstreitigkeiten verschwendet habe. Anstatt über strittige Themen zu diskutieren, hätte man sich auf die Förderung von Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz konzentrieren sollen, um den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen.