Dieses Video wurde am 29. August 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Andreas Tölke öffnete 2015 sein Zuhause für Geflüchtete und gründete später den Kreuzberger Himmel. Seine Initiative zeigt, wie gelebte Solidarität Integration ermöglicht. Eine Reportage über Mut, Menschlichkeit und Chancen.
Vor zehn Jahren arbeitete Andreas Tölke noch als Journalist. 2015 erlebte er einen Wendepunkt, als tausende Flüchtlinge in Berlin ankamen. Er öffnete seine Wohnung und nahm über 400 Menschen auf. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, da seine Familie selbst Verfolgung erlebt hatte. Tölke betont, dass jeder Mensch das Recht auf Flucht und Sicherheit hat. Diese Überzeugung motivierte ihn, aktiv zu werden und zu helfen. Er sieht Integration als eine gegenseitige Verpflichtung.
Integration ist keine Einbahnstraße. Wir müssen Geflüchteten helfen, sich zu integrieren, aber sie müssen auch bereit sein, sich auf unsere Gesellschaft einzulassen. Fördern und fordern ist der Schlüssel.
Mhes war einer der ersten, dem Tölke half. Ohne Deutschkenntnisse und Obdach fand er bei ihm Unterschlupf. Tölke ermutigte Mhes, sich eine Arbeit zu suchen und ein Leben in Deutschland aufzubauen. Ein Jahr später hatte Mhes einen Ausbildungsplatz in einem Luxushotel. Tölke begleitete ihn und viele andere auf diesem Weg. Sein Ansatz: Fördern und fordern, um Integration zu ermöglichen und Perspektiven zu schaffen. Es geht um gegenseitigen Respekt und Unterstützung.
Mit seinem Verein Bean Angel gründete Tölke den Kreuzberger Himmel, ein Restaurant, in dem ausschließlich Menschen mit Fluchterfahrung arbeiten. Hier finden sie nicht nur Arbeit, sondern auch eine Gemeinschaft. Viele haben traumatische Erlebnisse hinter sich und finden hier Verständnis und Unterstützung. Der Kreuzberger Himmel ist mehr als nur ein Restaurant; es ist ein Ort der Begegnung und Integration, ein Symbol für Hoffnung und Zusammenhalt. Jeder Einzelne hat eine Geschichte zu erzählen.
Trotz Erfolgen kämpft der Kreuzberger Himmel mit bürokratischen Hürden. Tölke kritisiert die Überregulierung und die Angst vor Entscheidungen in den Behörden. Er betont die Notwendigkeit, Geflüchtete in den Arbeitsmarkt zu integrieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und das Rentensystem zu sichern. Es gehe nicht um Nächstenliebe, sondern um rationalen Eigennutz. Die Integration von Geflüchteten ist eine Chance für Deutschland, die genutzt werden muss.