Sterben Innenstädte & Malls? Neue Konzepte bringen Hoffnung

Dieses Video wurde am 27. Mai 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die einst lebendigen Innenstädte zeigen besorgniserregenden Leerstand, selbst am Dienstag. Doch das Problem betrifft nicht nur die Citys: Auch Shopping Center kämpfen zunehmend ums Überleben. Erfahren Sie, welche innovativen Konzepte jetzt Hoffnung machen.

In Schweinfurt spürt Schuhhändler Axel Schöll die Krise direkt: Das erste Quartal 2025 war eine Katastrophe mit zweistelligem Minus. Er sieht das nahegelegene Einkaufszentrum, die Stadtgalerie, als Mitursache, gegen deren Bau er einst kämpfte. Kurioserweise stehen aber auch in der viel diskutierten Stadtgalerie viele Läden leer, sogar große Ketten wie McDonald’s und bald DM schließen. Dieses Phänomen zeigt, dass das Problem über die klassischen Innenstädte hinausgeht und auch die Malls erfasst, was die veränderte Handelslandschaft unterstreicht.

Das klassische Shoppingcenter hat so keine Zukunft mehr. Nur mit neuen Konzepten, die Erlebnisse bieten oder sich integrieren, kann der Leerstand bekämpft werden.

Marktbeobachter machen primär den aufstrebenden Onlinehandel, beschleunigt durch die Coronapandemie, für die Probleme verantwortlich. Die Menschen haben sich ans Online-Bestellen gewöhnt. Das klassische Shoppingcenter-Konzept, beliebt bis 2015, gilt als nicht mehr zukunftsfähig. Eine Studie des Beratungsunternehmens PBC bestätigt dies eindrucksvoll: 63% der Shopping Centerbetreiber teilen diese Einschätzung und sehen dringenden Handlungsbedarf bei den Nutzungskonzepten.

Hoffnung liegt auf neuen Konzepten. Das Forum Schwantaller Höhe in München setzt auf Erlebnisangebote statt reinen Einkauf. Hier locken ein Escape Room, eine Kindererlebniswelt und eine Neongolfanlage Kunden an. Auch ein Fitnessstudio und diverse Gastronomie wie brasilianisches Grillen oder asiatischer Hotpot sowie Lebensmittelgeschäfte sorgen für Frequenz. Formate, die online nicht verfügbar sind, bringen die Menschen zurück.

Eine weitere Lösung ist die Integration von Malls und Innenstädten. In Fürth wurde ein Einkaufszentrum umgewandelt: Weniger Verkaufsfläche, dafür mehr Büros, Apartments und Arztpraxen. Dies wurde in ein Innenstadtgesamtkonzept integriert, was zu dreimal mehr Frequenz führte. Auch in Schweinfurt plant man eine Verbindungsachse, um das Miteinander von Mall und Marktplatz zu fördern und gemeinsam den Leerstand anzugehen.