Dieses Video wurde am 2. Juni 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Frage nach Inklusion an Schulen spaltet die Gemüter und stellt das System vor große Herausforderungen. Eine neue Studie beleuchtet die Perspektive von Lehrkräften und zeigt deutliche Defizite auf. Expertin Verena Bentele vom VDK erklärt, warum Inklusion in Deutschland oft scheitert.
Die Debatte um Inklusion im deutschen Schulsystem bleibt hochaktuell. Sollen Kinder mit Behinderung Regelschulen besuchen oder sind Förderschulen besser geeignet? Eine aktuelle Forsa-Studie zeigt, dass Inklusion zwar theoretisch gewollt ist, aber praktisch oft scheitert. Das bayerische Gesetz sieht inklusiven Unterricht als Aufgabe aller Schulen. Aktuell lernen jedoch bundesweit mehr als 260.000 Schüler an Regelschulen und etwa 340.000 an speziellen Förderschulen. Schulleiter sehen Kapazitätsprobleme an Förderschulen, betonen aber deren Fachlichkeit für Kinder mit hohem Unterstützungsbedarf.
Eine Mutter empfand ein Inklusionskind als Bereicherung, da eine Begleitperson die Lehrkraft entlastete. Die Klassenstärke war reduziert. Dieses Modell sei jederzeit unterstützenswert.
Die Forsa-Studie bestätigt, dass die Zustimmung von Lehrkräften zu Inklusion gestiegen ist (von 49% auf 61%). Doch nur 26% halten gemeinsamen Unterricht praktisch für sinnvoll. Hauptgründe sind fehlende Lehrkräfte und zu große Klassen. Verena Bentele, Präsidentin des VDK Sozialverbands, sieht darin das Kernproblem. Das Schulsystem müsse sich ändern: kleinere Klassen und zusätzliche Unterstützung sind nötig. Bisher wurde dies in Deutschland versäumt, obwohl das Problem erkannt ist.
Verena Bentele vom VDK betont: Wenn wir Inklusion in der Bildung umfassend denken, müssen wir Bildung anders denken – mit kleineren Klassen und mehr Unterstützung. Nur so kann Inklusion gelingen.
Auch der Arbeitsmarkt zeigt große Herausforderungen bei der Inklusion. Viele Unternehmen stellen keine Menschen mit Behinderung ein, oft wegen Barrieren und Vorurteilen. Dabei sind Menschen mit Behinderung im Schnitt gut qualifiziert, aber deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Eine bessere Vernetzung schon in der Bildung könnte Vorbehalte abbauen. Wichtig sind mehr betriebliche Ausbildungen und Praktika sowie gezielte Unterstützung für den Berufseinstieg. Beratungsangebote für Arbeitgeber existieren bereits, doch es braucht mehr Öffnung der Betriebe.