Dieses Video wurde am 27. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Trotz anhaltender wirtschaftlicher Schwierigkeiten zeigt sich die Stimmung in deutschen Chefetagen überraschend optimistisch. Der IFO Geschäftsklimaindex stieg, was Hoffnung auf bessere Zeiten weckt. Doch ist der Optimismus berechtigt oder nur ein Strohfeuer?
Der IFO Geschäftsklimaindex kletterte im Oktober um 0,7 Punkte auf 88,4 Zähler und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Allerdings konnte der wichtigste deutsche Konjunkturindikator den Dämpfer vom September nur teilweise ausgleichen. Die befragten Unternehmen beurteilten die aktuelle Lage zwar schlechter, blicken aber deutlich optimistischer in die Zukunft. Professor Clemens Fuß sieht eine Stabilisierung der Auftragslage in der Industrie als Grund für den Optimismus. Zudem hoffen viele Firmen auf kurzfristige Konjunkturimpulse durch staatliche Ausgaben.
Die Fähigkeit der deutschen Volkswirtschaft, selbst bei guter Konjunktur Wohlstand zu produzieren, sinkt. Es braucht ergänzende Reformen und ein umfassendes Reformkonzept.
Sorgen bereitet die Chipkrise, die laut einigen Ökonomen die Rezession verlängern könnte. Professor Fuß hält diese Befürchtungen jedoch für überzogen, da es bislang keine flächendeckenden Versorgungsprobleme gebe. Er warnt jedoch vor politischen Konflikten, die die Wirtschaft instrumentalisieren könnten. Fuß forderte ein umfassendes Reformkonzept der Bundesregierung, das über den Koalitionsvertrag hinausgeht. Er sieht Handlungsbedarf bei Investitionen, Arbeitsbereitschaft und Innovationen, um den wirtschaftlichen Niedergang aufzuhalten.
Kritisch äußerte sich Fuß zu den Steuerplänen der SPD. Während die Partei über höhere Steuern für Reiche und Erben diskutiert, warnt er vor negativen Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft. Steuererhöhungen bei Vermögen würden den wirtschaftlichen Niedergang verstärken. Stattdessen forderte er eine umfassende Strategie, die auf Investitionen, Innovationen und Bürokratieabbau setzt, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken. Abschließend sprach der Artikel kurz über die Handelsgespräche zwischen den USA und China, die positive Signale aussenden.
US-Präsident Trump zeigte sich zuversichtlich bezüglich einer Einigung, während China Kompromissbereitschaft signalisierte. Diese Entwicklung wurde an den asiatischen Börsen positiv aufgenommen, während der DAX nur wenig profitierte. Belastend wirkten sich die Aussichten auf den Handelstreit für Edelmetalle aus, die zuletzt als sicherer Hafen dienten. Bei den Einzelaktien stand Porsche im Fokus, dessen Aktie trotz eines Betriebsverlusts zulegen konnte. Analysten hatten schlimmere Ergebnisse erwartet und hoffen auf eine Erholung im Jahr 2026. Die positiven Signale sind aber ein Hoffnungsschimmer.




