Hongkongs letzte Straßenhändler kämpfen ums Überleben

Dieses Video wurde am 13. August 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Straßen Hongkongs verlieren ein Stück ihrer Identität. Die traditionellen Straßenhändler, einst ein fester Bestandteil des Stadtbildes, kämpfen ums Überleben. Por Oma, eine der letzten ihrer Art, trotzt dem hohen Alter und den Widrigkeiten, um eine Tradition am Leben zu erhalten.

Hongkongs Straßen sind Zeugen einer vergangenen Ära, in der fliegende Händler eine wichtige Rolle spielten. Por Oma, wie sie liebevoll genannt wird, ist eine der ältesten Straßenverkäuferinnen. Trotz ihres hohen Alters arbeitet sie unermüdlich, um ihren Lebensunterhalt zu sichern und Arbeitsplätze für ihre Angestellten zu erhalten. Sie betont, wie das Verkaufen auf der Straße einst den Armen half, als es noch kein soziales Netz gab. Doch die Zeiten haben sich geändert, und die Unterstützung der Regierung ist längst Vergangenheit.

Die Situation der Straßenhändler in Hongkong ist prekär. Trotz Lizenzen werden sie von den Behörden schikaniert und mit Strafen belegt. Mit zunehmendem Alter fällt es ihnen schwerer, sich gegen diese Willkür zu wehren. Por Oma betont die Ausweglosigkeit ihrer Situation: Mit 92 Jahren kann sie nicht in Rente gehen, da sonst ihre Angestellten ihre Jobs verlieren würden.

Die letzten Lizenzen für Straßenhändler wurden 1972 ausgestellt, da sie als Belästigung galten und Bedenken hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit bestanden. Laut Regierungsangaben sind fast alle verbliebenen Straßenhändler über 60 Jahre alt. Die Zahl der Stände ist in den letzten Jahrzehnten drastisch gesunken. Duren Kong, eine Abgeordnete in Hongkong, fordert die Regierung auf, mehr zum Schutz dieser kulturellen Ikonen zu unternehmen.

„Wenn wir Straßenhändler in Hongkong behalten wollen, wenn sie weiter Ikonen der Stadt bleiben sollen, müssen wir vorausschauend planen.“

Ein weiteres Problem ist die Nachfolge. Die Beschäftigten der Straßenhändler dürfen theoretisch nichts verkaufen, doch es ist ein offenes Geheimnis, dass alternde, lizenzierte Straßenhändler auf ihre jüngeren Kollegen angewiesen sind. Auch die traditionellen Straßenküchen, die Padaidongs, dürfen Menschen einstellen, aber eine Lizenz kann nur einmal an ein Familienmitglied übertragen werden, was ebenfalls das Aussterben dieser Tradition zur Folge hat. Die Politik macht den verbliebenen Straßenverkäufern das Leben schwer, obwohl sie in der Gesellschaft gut angesehen sind. Soziologen betonen die wichtige Rolle der Straßenhändler und Küchen für die städtische Landschaft.