Dieses Video wurde am 15. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, kritisiert die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung. Seiner Ansicht nach greifen diese zu kurz, um die deutsche Wirtschaft nachhaltig anzukurbeln. Er fordert eine Wirtschaftspolitik aus einem Guss, die langfristige Investitionssicherheit gewährleistet und alle Branchen berücksichtigt.
Dittrich begrüßt zwar, dass die Regierung Entscheidungen trifft, übt aber dennoch Kritik. Er bemängelt, dass die Maßnahmen nicht die gesamte Wirtschaft in den Blick nehmen. Insbesondere kritisiert er die fehlende Planungssicherheit, die Investitionen behindert. Dies betrifft sowohl Großprojekte wie Chemiewerke als auch kleine Betriebe wie Bäckereien, die auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen sind. Die Regierung müsse eine Wirtschaftspolitik gestalten, die über die nächsten drei Jahre hinausdenkt und langfristige Perspektiven schafft. Eine solche Politik sei entscheidend für nachhaltiges Wachstum und dauerhaften Erfolg.
Dittrich warnt: Einzelne Fördermaßnahmen reichen nicht aus, um die Wirtschaft nachhaltig zu beleben. Es brauche eine umfassende Strategie, die das Handwerk als zentrales Rückgrat der Wirtschaft stärkt.
Der Handwerkspräsident widerspricht der Annahme, die Regierung leide an Realitätsverlust. Vielmehr sieht er ein Ringen der Koalitionäre, die sich in grundlegenden Fragen uneinig sind. Die Angst vor negativen Konsequenzen bei Wahlen verhindere, dass die notwendige, aber bittere Medizin verabreicht werde. Dittrich betont, dass die Demokratie in der Bewährungsprobe stehe und es nicht ausreiche, Symptome zu behandeln, während die tiefgreifenden Probleme ignoriert würden. Die Situation erfordere mutige Entscheidungen und eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Realität.
Auch die Rentenfrage überschattet die wirtschaftspolitischen Debatten. Dittrich betont die Notwendigkeit von Veränderungen in den sozialen Sicherungssystemen, um deren langfristigen Erhalt zu gewährleisten. Es gehe um Generationengerechtigkeit und die Bezahlbarkeit von Leistungen. Eine Balance zwischen den Beiträgen der Bürger, der Wirtschaft und der Eigenverantwortung müsse gefunden werden. Er warnt vor einem Aufschrei, wenn Leistungen eingeschränkt werden, fordert aber gleichzeitig, dass alle Sektoren ihren Beitrag leisten müssen, um die Erfolgsspur wiederzufinden und Wohlstand zu sichern. Die Wirtschaftswissenschaftler hätten Recht, es müsse dringend an den entscheidenden Stellschrauben gedreht werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu verbessern.




