Dieses Video wurde am 24. Juli 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Emmanuel Macron traf Friedrich Merz zum Gespräch. Im Fokus: Handelsstreit mit den USA und Differenzen bei Rüstungsprojekten. Beide wollen gemeinsam handeln.
Der Arbeitsbesuch von Präsident Macron bei Kanzler Merz zielte darauf ab, die deutsch-französischen Beziehungen zu stärken und gemeinsame Antworten auf drängende internationale Fragen zu finden. Im Fokus standen Handelsstreitigkeiten mit den USA, bei denen man Einigkeit demonstrieren wollte. Allerdings offenbarten sich auch Differenzen, insbesondere bei gemeinsamen Rüstungsprojekten wie dem Luftkampfsystem FCAS. Bis September soll eine realistische Perspektive für dieses Projekt gefunden werden, um die europäische Luftverteidigung zu stärken und die Zusammenarbeit zu intensivieren.
Deutschland setzt aktuell auf den Eurofighter, Frankreich auf die Rafale. Das geplante Future Combat Air System (FCAS) soll diese unterschiedlichen Systeme ablösen und die europäische Verteidigung stärken. Frankreichs Rüstungsindustrie strebt einen hohen Anteil an der Fertigung an, während ursprünglich eine Drittelung zwischen Frankreich, Deutschland und Spanien vereinbart war. Diese unterschiedlichen Vorstellungen führten zu Diskussionen.
Trotz Meinungsverschiedenheiten betonten Macron und Merz die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft. Geplant ist ein deutsch-französisches Treffen in Toulon Ende August, um die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Der gemeinsame Spaziergang am Tegeler See fiel zwar dem Regen zum Opfer, doch die Gespräche wurden bei einem Mittagessen fortgesetzt. Beide Staatschefs sind entschlossen, dem US-Präsidenten bei drohenden Zöllen Paroli zu bieten.
Neben den bilateralen Themen stand auch die Ukraine auf der Agenda. Macron und Merz wollen mit Präsident Selenski über die innenpolitische Lage, insbesondere die Korruptionsbekämpfung, sprechen. Dabei soll auch auf die EU-Ambitionen des Landes eingegangen werden. Hier scheint es noch Gesprächsbedarf zu geben, um die weitere Entwicklung der Ukraine im europäischen Kontext zu unterstützen und zu fördern.
Die deutsch-französische Zusammenarbeit ist trotz Differenzen von großer Bedeutung, um in Zeiten globaler Herausforderungen gemeinsame Antworten zu finden. Die enge Partnerschaft soll weiter ausgebaut werden, um Europa zu stärken und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten. In Gaza spitzt sich die humanitäre Lage dramatisch zu.