Dieses Video wurde am 7. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel fanden in Europa statt. In Berlin wird die Polizei auf zahlreiche Demonstrationen vorbereitet. Es drohen Ausschreitungen und die Polizei warnt vor Eskalation.
In Paris und London demonstrierten tausende Menschen für die Freilassung israelischer Geiseln. Gleichzeitig bereitet sich Berlin auf einen Mammuteinsatz vor. Laut Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, werden circa 1400 Einsatzkräfte eingesetzt, um die angekündigten Demonstrationen zu überwachen. Verstärkung kommt aus dem Bundesgebiet. Es wird befürchtet, dass es zu Auseinandersetzungen und Ausschreitungen kommen könnte, da in sozialen Medien zur Lahmlegung der Stadt aufgerufen wird.
Die Berliner Polizei sieht sich mit einem liberalen Versammlungsrecht konfrontiert, das von Extremisten missbraucht wird. Es gibt kein Vermummungsverbot, was die Arbeit erschwert.
Jendro betonte, dass Berlin seit zwei Jahren ein Hotspot für propalästinensische Versammlungen ist. Die Polizei hat mit tausenden Ermittlungsverfahren und hunderten verletzten Beamten zu kämpfen. Das Versammlungsfreiheitsgesetz in Berlin weist Lücken auf, die von Extremisten ausgenutzt werden. Es sei schwierig, entschieden gegen Antisemitismus vorzugehen, da die Rechtsgrundlage dies momentan ermögliche. Jendro forderte, dass die Politik reagieren müsse, um Extremisten in die Schranken zu weisen und den rechtlichen Rahmen anzupassen.
Die Polizei bereitet sich darauf vor, die Sicherheit der Beamten zu gewährleisten und mit Deeskalationsstrategien vorzugehen. Allerdings sei die Macht der Bilder immens und werde von extremistischen Gruppierungen missbraucht, um Propaganda zu verbreiten. Die Ausbildung der Beamten sensibilisiert für diese Problematik. Wenn jedoch Steine und Flaschen fliegen, sei Kommunikation allein nicht mehr ausreichend. Jendro wünscht sich, dass Rädelsführer konsequenter zur Rechenschaft gezogen werden, um friedliche Demonstrationen zu ermöglichen.