Dieses Video wurde am 23. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Erschreckende Zahlen offenbaren einen Anstieg häuslicher Gewalt. Bundesinnenminister Dobrindt zeigt sich besorgt über die Entwicklung. Doch welche Ursachen stecken dahinter und wie können Opfer geschützt werden?
Die Bundesregierung hat verbesserte Schutzmaßnahmen für Opfer häuslicher Gewalt beschlossen. Das Bundeskriminalamt präsentierte alarmierende Zahlen: Fast 266.000 Menschen waren im vergangenen Jahr betroffen, darunter über 187.000 Frauen und Mädchen. Besorgniserregend ist auch, dass über ein Drittel der Tatverdächtigen keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Allerdings sind auch nicht-deutsche Opfer überproportional vertreten.
Viele Frauen zeigen Gewalt nicht an, weil sie Angst um ihr Überleben haben. Der Staat muss mehr Sicherheit bieten, damit Anzeigen nicht an Mangelnder Sicherheit scheitern.
Ein weiterer Risikofaktor ist laut BKA ein sogenannter Rollback, eine Verschiebung hin zu patriarchalen Gesellschaftsbildern, der nicht nur nicht-deutsche Täter betrifft. Oftmals zeigen Frauen aus Angst, Scham oder Abhängigkeit die Taten nicht an. Familienministerin ermutigt, Angebote wie das Hilfetelefon zu nutzen. Künftig sollen Familiengerichte Gewalttäter per Fußfessel von ihren Opfern fernhalten können.
Iris Brand, Gründerin der Initiative „Die nächste“, erklärt, warum Frauen Gewaltbeziehungen oft nicht verlassen: Finanzielle Abhängigkeit, Angst vor dem Verlust der Kinder, Scham und Drohungen der Täter spielen eine Rolle. Brand betont, dass die Frage nicht lauten sollte, warum Frauen nicht gehen, sondern warum Männer Gewalt anwenden.
Brand kritisiert, dass Betroffene nach einer Anzeige oft allein gelassen werden. Ermittlungen dauern lange, Schutz fehlt. Sie fordert, dass der Staat seiner Schutzpflicht nachkommen muss. Im Umfeld häusliche Gewalt zu vermuten, ist oft ein Tabuthema. Brand rät, nicht wegzuschauen, sondern Hilfe anzubieten und das Problem offen anzusprechen.




