Dieses Video wurde am 5. September 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Politikwissenschaftler Gustav Gressel äußert sich pessimistisch zur aktuellen Lage in der Ukraine. Die Hoffnungen auf Trump sind verflogen. Nun stellt sich die Frage: Welche Unterstützung ist noch möglich?
Gressel, frisch aus der Ukraine zurückgekehrt, berichtet von enttäuschten Erwartungen bezüglich der Gespräche mit Trump. Niemand glaubt mehr an einen Erfolg. Die zentrale Frage ist nun, wie die Europäer helfen und die Ausfälle an Lieferungen kompensieren können. Die Ukraine ist entschlossen, das Blatt zu wenden, indem sie die finanziellen Grundlagen der russischen Kriegsführung beschädigt, beispielsweise durch Angriffe auf die Öl- und Gasindustrie. Trotz der Rückschläge herrscht Entschlossenheit.
Die Taktik Europas zielt darauf ab, Schlimmeres durch Trump zu verhindern, da er kein Interesse an Sanktionen oder verstärkter Ukraine-Hilfe hat. Ohne Druck wird Putin nicht einlenken. Druckmittel fehlen derzeit.
Die Konferenz in Paris über Sicherheitsgarantien erscheint verfrüht, da sie sich auf eine Zeit nach einem Waffenstillstand bezieht. Gressel betont, dass die USA sich aus Unterstützungsleistungen zurückgezogen haben und Trump Sanktionen aufheben könnte. Die europäischen Bemühungen zielen darauf ab, die USA konstruktiv einzubinden, um dies zu verhindern. Ohne Druck auf Putin wird es jedoch keinen Waffenstillstand geben. Eine Änderung der militärischen Initiative liegt in weiter Ferne.
Deutschlands Zusage, die ukrainische Flugabwehr und die Materialausstattung zu verbessern, wird als Schritt in die richtige Richtung bewertet. Allerdings hätte man eine solche Erklärung früher erwartet. Es bleibt vieles im Dunkeln. Die Europäer stehen vor der Herausforderung, ihre eigene Industrie anzukurbeln, um die von den USA bereitgestellten Güter zu ersetzen. Diese Notwendigkeit kommt spät, aber jeder versäumte Tag ist ein verlorener Tag.