Geisel-Deal: Risiko für Israels Sicherheit?

Dieses Video wurde am 11. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der bevorstehende Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge birgt erhebliche Risiken. Unter den Freizulassenden befinden sich verurteilte Terroristen, was Sicherheitsbedenken in Israel auslöst. Die Freilassung könnte gefährliche Personen in die Freiheit entlassen.

Am Montag soll der Austausch der verbliebenen israelischen Hamasgeiseln gegen palästinensische Häftlinge abgeschlossen werden. Die Liste der Häftlinge enthält jedoch auch Mörder und Terroristen. Diese könnten zukünftig eine Rolle an der Spitze der Hamas oder anderer Terrororganisationen spielen. In Israel warten die Angehörigen bang auf die Rückkehr ihrer Liebsten, von denen sich noch 48 im Gazastreifen befinden, wobei 20 von ihnen noch am Leben sein sollen. Bis Montag sollen sie gegen rund 2000 Palästinenser ausgetauscht werden.

Von den 2000 freigelassenen Palästinensern verbüßen 250 lange Haftstrafen, während 1700 seit Kriegsbeginn festgenommen wurden. Unter den Freizulassenden befinden sich zahlreiche verurteilte Terroristen, insbesondere von den 200, die für terroristische Anschläge in den 1990er und 2000er Jahren verurteilt wurden. Diese Personen verfügen über viel Erfahrung und sind gut vernetzt, was eine reale Gefahr darstellt. Ein Beispiel ist Raet Schik, der im Jahr 2000 in Ramala zwei israelische Reservisten zu Tode geprügelt haben soll.

Die Freilassung gefährlicher Häftlinge, darunter Drahtzieher von Selbstmordattentaten, birgt ein erhebliches Risiko für Israels Sicherheit und könnte die regionale Stabilität gefährden.

Ein weiterer Fall ist Ijad Abu Alrub, der als Drahtzieher eines Selbstmordanschlags auf einen Nachtclub in Tel Aviv gilt. Ein hochrangiger Verteidigungsbeamter der israelischen Zeitung Haritz erklärte, dass man im Grunde genommen den nächsten Judge Asua freilasse und bezog sich dabei auf den getöteten Chef des militärischen Flügels der Hamas. Das israelische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die Angehörigen der Opfer über die Freilassung der Terroristen informiert würden. Zeitgleich fordert eine Petition, dass Gerichte diese stoppen.

Die Hamas hatte unter anderem auch die Freilassung von Mauern Baguti gefordert, der während der ersten und zweiten Intifada als Anführer und Organisator bekannt wurde. Wegen der Unterstützung tödlicher Anschläge auf israelische Zivilisten wurde er zu fünffach lebenslanger Haft verurteilt. In letzter Minute hatte Israels Justizministerium Namen der freizulassenden Gefangenen getauscht, vermutlich wegen Druck aus Sicherheitsbehörden und von Opferangehörigen. Dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack.