Gazakrieg spaltet Deutschland: Hass und Solidarität

Dieses Video wurde am 25. September 2025 von DER SPIEGEL auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der Gazakrieg eskaliert und spaltet Deutschland. Proteste zwischen Solidarität mit Palästina und Angst vor antisemitischer Hetze prägen die Straßen. Die Auseinandersetzung wirft Fragen nach Staatsräson und Meinungsfreiheit auf.

In Hamburg demonstrierten Menschen lautstark gegen Israels Vorgehen. Der Gazakrieg, seit zwei Jahren Thema auf deutschen Straßen, offenbart differenzierte Ansichten. Während die Hamas als Terrororganisation verurteilt wird, steigen die Erwartungen an Israels Regierung. Die Meinungen gehen auseinander, von Kritik an unverhältnismäßiger Selbstverteidigung bis hin zur Delegitimierung des Existenzrechts Israels. Forderungen nach einem Ende der Besatzung und einem Stopp des „Genozids“ werden laut.

Die Kritik an Israels Vorgehen ist legitim, doch die Grenze zur Hetze verschwimmt. Forderungen nach einem Staat Palästina stoßen auf Widerstand, da sie Israels Existenzrecht in Frage stellen.

Die deutsche Staatsräson bekennt sich zum Existenzrecht Israels, doch nicht alle teilen diese Ansicht. Forderungen nach einem „One State Palestine 48“ werden geäußert, was auf die Zeit vor der israelischen Staatsgründung verweist. Seit Israels Einmarsch in Gaza hat sich die politische Lage verändert. Deutschland liefert keine Waffen mehr, doch viele fordern weitere Konsequenzen. Kritik an Israels Vorgehen wird laut, teils unter Berufung auf das Völkerrecht.

Besonders auf Berliner Demonstrationen ist der Grad zwischen legitimer Kritik und Hetze schmal. Parolen, die Israel das Existenzrecht absprechen, ähneln den Zielen der Hamas. Die Polizei ist alarmiert, da solche Äußerungen, wie die Hamas selbst, in Deutschland verboten sind. Hinzu kommen Beleidigungen und tätliche Angriffe auf Polizeibeamte, selbst von Minderjährigen. Die Polizei schreitet ein und ahndet Straftaten, unabhängig vom Alter der Täter, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten.

Die Polizei löste die Versammlung um kurz vor 8 Uhr auf. Eine Stunde später räumten die letzten Demonstranten das Feld. Der Vorfall verdeutlicht die Zerrissenheit der deutschen Gesellschaft angesichts des Gazakriegs. Es bleibt die Aufgabe, einen differenzierten Dialog zu fördern und antisemitische Tendenzen entschieden entgegenzutreten, während gleichzeitig Raum für legitime Kritik an der israelischen Politik bestehen muss.