Gaza: Ärzte ohne Grenzen kämpfen um Hilfe

Dieses Video wurde am 27. Mai 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist unerträglich. Ärzte ohne Grenzen schildert, wie Kliniken zerstört sind und tausende Betten fehlen. Die Versorgung mit Nahrung und Wasser ist kritisch.

Ärzte ohne Grenzen ist mit über 1000 Mitarbeitenden in Gaza aktiv, betreibt eigene Einrichtungen und unterstützt Krankenhäuser. Viele Gesundheitsstrukturen wurden zerstört, es fehlen dringend benötigte Betten, mindestens 2000. Teams behandeln schwerste Verbrennungen und Verletzungen, oft sind Amputationen nötig. Es kommt zu herzzerreißenden Szenen. Patienten kehren mit neuen Wunden zurück. Auch Durchfall- und Hauterkrankungen nehmen zu, primär durch den Mangel an sauberem Wasser und Nahrung.

Es gibt von allem viel zu wenig in Gaza. Menschen essen oft nur einmal täglich, auch für die Teams reicht die Kalorienzahl nicht aus. Dies führt zu Mangelerkrankungen. Ärzte ohne Grenzen muss teils Patienten abweisen, die noch nicht kritisch genug sind, obwohl klar ist, dass sie ohne weitere Hilfe bald schwer erkranken werden. Eine Kollegin schilderte eine solche herzzerreißende Situation mit Kindern. Die selektive Behandlung ist eine enorme Belastung für das Personal.

Dringend benötigt werden Verbandsstoffe, Schmerzmittel und Hygieneprodukte. Aber auch Rollstühle und Material für Brandwunden sind essenziell. Vor allem fehlt Treibstoff für Aggregate zur Strom- und Sauerstofferzeugung in Kliniken und für die Trinkwasseraufbereitung. Einige Anlagen arbeiten nur mit 20% Leistung. Das fehlende Wasser verschärft die Gesundheitskrise und führt zu Durchfall und Hautausschlägen. Ohne Treibstoff und Wasser ist die Hilfe stark eingeschränkt.

Deutschland muss Israel zur Einhaltung des Völkerrechts auffordern und sicherstellen, dass Hilfe sofort nach Gaza gelangt. Bestehende Mechanismen jetzt nutzen!

Ärzte ohne Grenzen kritisiert scharf Pläne für eine neue Stiftung zur Hilfsverteilung, unterstützt von Israel/USA. Man ist nicht überzeugt, dass sie funktionieren wird. Die Bundesregierung soll sich distanzieren und bestehende, funktionierende Mechanismen nutzen. Tausende Lastwagen stünden bereit, die sofort liefern könnten. Unparteiisches Arbeiten erfordert Verhandlungen mit allen Konfliktparteien. Die Freiheit, dort zu arbeiten, wo die Hilfe am nötigsten ist, ist entscheidend, was durch neue Pläne gefährdet wird.