Dieses Video wurde am 22. Mai 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Eine britische Chirurgin berichtet aus dem Inneren des Gaza-Streifens. Dr. Victoria Rose teilt schockierende Einblicke in ihren Arbeitsalltag in einem Krankenhaus in Hanunis und die verheerenden Bedingungen. Besonders das Leiden der zahlreichen Kinder prägt ihre Schilderungen.
Dr. Victoria Rose, eine britische Chirurgin, schildert ihren Arbeitsalltag in einem Krankenhaus in Hanunis, Gaza. Die Fälle sind erschütternd: Ein Dreijähriger mit 45% verbrannter Körperoberfläche nach einer Explosion, ein vierjähriges Mädchen mit schwerer Armverletzung, deren Hand nicht gerettet werden konnte. Auch ihre sechsjährige Schwester erlitt Gesichts- und Schulterverletzungen. Die Hälfte der zehn Patienten pro Tag sind unter zehn Jahre alt. Alle erleiden Druckverletzungen, Gliedmaßenverluste oder schwere Brandverletzungen. Diese Berichte sind selbst aus der Ferne kaum zu ertragen.
Die medizinische Versorgung ist katastrophal. Seit Anfang März gab es keine Hilfslieferungen mehr. Es fehlen grundlegende Dinge wie Skalpelle in der passenden Größe oder Anästhetika. Operationen müssen unter barbarischen Bedingungen durchgeführt werden, oft ohne ausreichende Betäubung. Obwohl die lokalen Mitarbeiter Unglaubliches leisten, können bei Weitem nicht so viele Menschen gerettet werden wie unter normalen Umständen. Dennoch gibt man nicht auf, Menschen zu retten.
Die Situation hat sich drastisch verändert. Die Menschen werden immer wieder vertrieben und leben in Zelten in einer zerstörten Landschaft. Seit März gibt es keine Lebensmittel in Gaza. Die Unterernährung ist weit verbreitet und offensichtlich, besonders bei Kindern, die deutlich kleiner und untergewichtig sind. Mangelernährung verhindert die Wundheilung und begünstigt lebensgefährliche Infektionen. Impfungen sind kaum möglich.
Trotz Hilflosigkeit angesichts der Umstände ist die Anwesenheit internationaler Helfer entscheidend. Nur hier zu sein, bedeutet Unterstützung für die erschöpften lokalen Kollegen und gibt den Menschen Hoffnung. Es ist wichtig zu zeigen: ‚Wir stehen an eurer Seite‚. Das Gefühl, gebraucht zu werden, und die Möglichkeit, lokale Kräfte zu entlasten, motiviert Dr. Rose, weiterzumachen, obwohl der Tod überall präsent ist.
Die Situation in Gaza ist entsetzlich. Die Menschen leiden unter ständiger Vertreibung und massiver Mangelernährung. Die Wundheilung ist unmöglich, und die medizinische Hilfe ist stark eingeschränkt, doch die Arbeit geht weiter.