G7-Gipfel: Abschied im Schatten globaler Krisen

Dieses Video wurde am 17. Juni 2025 von ntv Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der G7-Gipfel in den kanadischen Rocky Mountains stand im Zeichen vielfältiger Krisen. Besonders die überraschende Abreise des US-Präsidenten sorgte für Diskussionen, die die Dringlichkeit der globalen Lage unterstrichen. Trotzdem konnten wichtige Gespräche fortgesetzt werden.

Der vorzeitige Abzug des US-Präsidenten vom G7-Gipfel wurde mit der angespannten Lage im Nahen Osten begründet. Dies führte zu Spekulationen über eine mögliche militärische Intervention der USA. Der Bundeskanzler äußerte jedoch Verständnis für die Notwendigkeit der Präsenz des Präsidenten im Weißen Haus. Er betonte, dass wichtige Themen dennoch ausführlich diskutiert und Erklärungen vorbereitet werden konnten. Die Beratungen würden mit dem US-Finanzminister fortgesetzt, was die prominente Vertretung Amerikas auf dem Gipfel sicherstelle. Die Situation wurde als nicht dramatisch, sondern als pragmatische Entscheidung bewertet, um diplomatische Schritte voranzutreiben.

Im Hinblick auf die Eskalation im Nahen Osten betonte der Bundeskanzler die konstruktive Rolle Deutschlands. Es gab eine enge Abstimmung mit den wichtigsten europäischen Partnern, insbesondere im E3-Format. Bereits kurz nach Beginn der israelischen Angriffe erfolgte ein Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten, gefolgt von einer regionalen Mission des deutschen Außenministers. Europa agierte mit einer Stimme, was die Bedeutung der diplomatischen Bemühungen unterstreicht. Israel hat keine militärische Unterstützung angefragt; lediglich Löschmittel wurden geliefert, was die aktuelle Bedarfsanalyse widerspiegelt.

Der Bundeskanzler hob die Bedeutung des G7-Dialogs hervor. Trotz der US-Rolle und Änderungen im Format sei der Austausch der großen Industrienationen zur Bewältigung von Krisen weiterhin elementar wichtig und anpassungsfähig.

Ein zentrales Thema war auch die Situation bezüglich Sanktionen gegen Russland. Der Bundeskanzler führte Gespräche mit dem US-Präsidenten über eine Initiative im amerikanischen Kongress. Es wurde betont, dass im Grunde nur China oder Amerika die Wirtschaft Russlands zwingen könnten, den Krieg zu beenden, wobei China dies unwahrscheinlich tun würde. Abseits der politischen Agenda gab es auch persönlichere Momente, wie die Anwesenheit von Ehepartnern, die den familiären Charakter des Gipfels unterstrichen. Solche Treffen ermöglichen auch einen informellen Austausch unter den Delegationen.