Dieses Video wurde am 16. Juni 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Der G7-Gipfel in Kanada findet unter schwierigen Vorzeichen statt. Statt geschlossener Reihen prägen tiefe Differenzen und Spannungen die Gespräche der führenden Industrienationen. Ein gemeinsames Abschlusskommuniqué ist kaum zu erwarten, was die globale politische Zerrissenheit widerspiegelt.
Die G7, eine Gruppe der sieben führenden Industrienationen – Deutschland, USA, Kanada (aktueller Vorsitz), Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan – entstand in den 1970ern. Sie repräsentieren etwa 10% der Weltbevölkerung und 29% des globalen BIP. Kurzzeitig war Russland Teil der Gruppe (G8), wurde jedoch nach der Annexion der Krim 2014 ausgeschlossen. Der Austausch zu wirtschaftlichen, außen-, sicherheits- und klimapolitischen Themen steht im Zentrum. Traditionell wird ein gemeinsames Abschlusskommuniqué veröffentlicht.
Beim aktuellen G7-Gipfel in Kanada, inmitten der majestätischen Rocky Mountains, herrscht alles andere als Urlaubsstimmung. Kanadas Premier Carni betonte die geteilte und gefährlichere Welt mit feindlichen Staaten und Terroristen. Bundeskanzler März, bei seinem ersten G7-Gipfel, warb für eine gemeinsame Erklärung zum Israel-Iran-Konflikt, traf jedoch auf Zurückhaltung bei US-Präsident Trump. Trump sorgte zudem für Aufsehen, indem er den Ausschluss Russlands als Fehler bezeichnete und sich als zentrale Figur inszenierte.
Tiefe Differenzen prägen auch den Umgang mit dem Ukrainekrieg. Während die Europäer auf schärfere Sanktionen gegen Russland drängen, zeigen sich die USA zurückhaltend. Der ukrainische Präsident Selenskyj wird als Gast erwartet, um mit Trump über mögliche Waffenlieferungen zu sprechen. Selbst im US-Handelskonflikt mit der EU scheint eine schnelle Lösung auf diesem Gipfel unwahrscheinlich, allenfalls kleine Schritte sind denkbar. Die Atmosphäre wird als angespannt beschrieben, da Trumps nächste Schritte ungewiss sind.
Die Spannungen beim G7-Gipfel sind spürbar, da sechs Länder auf einer Wellenlänge sind, aber die USA mit abweichenden Ansichten herausstechen. Ein großes gemeinsames Abschlusskommuniqué scheint daher ausgeschlossen; stattdessen sind nur Einzelerklärungen zu Themen wie KI oder Rohstoffe geplant. Trotz der schwierigen Lage nimmt Kanzler März, anders als sein Vorgänger, eine aktive Führungsrolle ein, besonders im europäischen Kontext, und führte bereits ein Gespräch mit Trump über Zölle und die Ukraine.
Die Atmosphäre beim Gipfel ist ‚chilly‘, nicht nur wegen der Temperaturen. Alle sind gespannt, weil niemand weiß, was US-Präsident Trump als Nächstes vorhat. Das prägt diesen G7-Gipfel.