Ärzte-Frust: Anerkennung aus der Türkei verzögert!

Dieses Video wurde am 30. November 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Mehmed Tekensu, ein türkischer Facharzt, kämpft seit Jahren um die Anerkennung seiner Qualifikation in Bayern. Trotz seiner Expertise in der Virologie und der dringenden Notwendigkeit von Fachkräften, wird ihm die Arbeit als Facharzt verwehrt. Ein bürokratischer Albtraum für Mediziner?

Vor drei Jahren zog Mehmed Tekensu aus der Türkei nach München, wo er nun als Virologe am Tumklinikum arbeitet. In seinem Heimatland hatte er bereits seinen Facharzt erworben. Die Entscheidung für Deutschland fiel aufgrund der sich verschlechternden Arbeitsbedingungen in der Türkei. Seine Frau, ebenfalls Ärztin, teilte die Hoffnung auf bessere Perspektiven. Doch die Realität in Deutschland gestaltete sich unerwartet schwierig, insbesondere im Hinblick auf die Anerkennung seiner Qualifikation.

Die bayerische Bürokratie verhindert die schnelle Integration ausländischer Fachkräfte, was sowohl für die Betroffenen als auch für den Gesundheitssektor negative Folgen hat.

Seit 2022 wartet Tekensu darauf, dass sein Facharzttitel in Bayern anerkannt wird. Aktuell arbeitet er als Assistenzarzt. Zuständig für die Anerkennung sind die Regierung von Oberbayern für die Approbation und die bayerische Landesärztekammer für die Facharztausbildung. Die Approbation erhielt er nach einem Praktikum in der Chirurgie. Die Landesärztekammer verweigert ihm jedoch weiterhin die Anerkennung als Facharzt. Er müsste die gesamte Facharztausbildung erneut absolvieren.

Die bayerische Landesärztekammer beruft sich auf die geltende Rechtslage und die Sicherstellung eines hohen Qualifikationsniveaus im Interesse der Patientensicherheit. Der Marburger Bund kritisiert das Verfahren als unnötig kompliziert, da es in anderen Bundesländern einfacher sei. Auch Tekensus Chefin, Virologin Ulrike Protzer, äußert Unverständnis über die bürokratischen Hürden. Qualifizierte Fachkräfte würden durch den „Amtschimmel“ demotiviert.

Tekensu hat Widerspruch eingelegt und wartet weiterhin auf eine Entscheidung. Seine Frau plant aufgrund der negativen Erfahrungen ihres Mannes nicht mehr, als Ärztin in Bayern zu arbeiten. Der Fall Tekensu verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen ausländische Fachkräfte im deutschen Gesundheitssystem konfrontiert sind, trotz des dringenden Bedarfs an qualifiziertem Personal.