Dieses Video wurde am 20. September 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Extremes Bergsteigen ist ein Tanz zwischen erfülltem Leben und tödlicher Gefahr. Alex von Melle, Witwe eines verunglückten Bergsteigers, teilt ihre Erfahrungen und die unstillbare Sehnsucht nach den Bergen.
Alex von Melle weiß, was es bedeutet, einen Partner in den Bergen zu verlieren. Ihr Mann, Lis Stitzinger, starb vor zwei Jahren am Kangchendzönga. Sie kennt die Risiken des Bergsteigens genau, da sie oft mit ihm unterwegs war. „Wir waren uns der Gefahr bewusst, haben sie aber nicht gesucht. Wir sind in die Berge gefahren, um intensiv zu leben, nicht um zu sterben.“
Diese Sehnsucht treibt auch junge Alpinisten an.
Diese jungen Männer gehören zum Expeditionskader des Deutschen Alpenvereins, einem Ausbildungsprogramm für talentierte Nachwuchsbergsteiger. Ziel ist es, ihnen eine solide Ausbildung zu bieten, damit sie Risiken besser einschätzen und verantwortungsbewusst handeln können. Roland Stirle, Präsident des Alpenvereins, betont die Balance zwischen Risiko und Glück, das man nach einer schweren Tour empfindet.
Ein kalkuliertes Risiko, reduziert durch Ausbildung und Eigenverantwortung, ermöglicht es, sich in den Bergen wohlzufühlen und hoffentlich ein alter Bergsteiger zu werden.
Lis Stitzinger war dieses Glück nicht vergönnt. Zwei Jahre nach dem Unglück findet seine Frau Alex Trost in den Bergen. „Mir geht es nicht jeden Tag gut, ich denke jeden Tag an Lis. Aber die Berge tun mir gut, auch nach seinem Tod.“ Für manche sind die Berge eine große Liebe, ein Leben lang und darüber hinaus, ein Ort der Erfüllung und des Gedenkens.