Dieses Video wurde am 30. Mai 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Rede Macrons beleuchtet die verschobenen Kräfteverhältnisse auf der Weltbühne. Insbesondere die Rolle Chinas und die Abkehr der USA von der klassischen Weltordnung stellen Europa vor große Herausforderungen. Wie kann die regelbasierte Ordnung noch gerettet werden?
Macron sprach Chinas Rolle in der globalen Ordnung an. Trotz Versuchen der Mäßigung steht Peking im Wesentlichen auf Russlands Seite. China vertritt eine Vorstellung von Weltordnung, in der große Mächte über Regeln und Verträge erhaben sind. Nachdem China lange die Einbindung in die internationale Ordnung forderte, hat es diese Haltung nun abgelegt. Heute folgt es einem machtzentrierten Konzept.
Auch die Vereinigten Staaten gelten nicht mehr als klares Vorbild für eine Großmacht. Während die USA einst die Architekten der heutigen internationalen Ordnung waren (UN, Vertragssysteme), ähnelt ihre heutige Außenpolitik der von China und Russland. Es geht um Sonderrechte für große Mächte, an denen sich andere orientieren müssen. Dieser Zickzackkurs der Weltmächte macht die Situation für Europa extrem schwer.
Großmächte beanspruchen Sonderrechte, setzen sich über Verträge hinweg. Diese globale Anarchie erschwert Europas Kampf für eine regelbasierte Ordnung enorm.
Angesichts der globalen Unordnung sucht Europa nach neuen Partnern. Man blickt nach Südostasien, Lateinamerika und Afrika. Ziel ist es, dort Staaten für die Kooperation zugunsten geregelter Verhältnisse zu gewinnen. Es gibt Hoffnung, da Staaten wie ASEAN oder die Afrikanische Union die EU oft als Modell regionaler Kooperation sehen. Das ist ein wichtiges Pfund für Europa in diesen Beziehungen.