EU & UK: Historischer Schritt nach 5 Jahren Funkstille?

Dieses Video wurde am 19. Mai 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Nach fünf Jahren Sprachlosigkeit gab es endlich wieder ein hochrangiges Treffen zwischen der EU und Großbritannien. Markus Ferber, Wirtschaftsexperte im Europaparlament, spricht im Interview über die Bedeutung dieses Schritts und die Herausforderungen.

Markus Ferber nennt das jüngste Treffen der EU mit Großbritannien historisch. Nach fünf Jahren der Sprachlosigkeit auf höchster Ebene gab es endlich wieder einen Austausch. Dabei ging es um entscheidende Themen wie Verteidigung, Sicherheit, Migration und Wirtschaft. Ferber betont, dass dieser Schritt durch den Regierungswechsel in London erleichtert wurde. Ob die Ergebnisse selbst historisch werden, hängt von der Lösung der zahlreichen Probleme ab. Die EU betrachtet das UK als wichtigen Partner, besonders in Sicherheitsfragen.

Für die EU bleibt das Vereinigte Königreich ein zentraler Partner, insbesondere in der Außen- und Sicherheitspolitik. Als NATO-Mitglied und Vetomacht bei den Vereinten Nationen spielt das UK eine besondere Rolle, da Frankreich nun die einzige Veto-Macht in der EU ist. Wirtschaftlich gab es seit dem Brexit ein deutliches Decoupling. Die britische Wirtschaft hat erheblich gelitten, was den Druck auf London erhöht, wieder Anschluss zu finden.

Die britische Wirtschaft leidet massiv unter dem Brexit und braucht dringend den Zugang zum Binnenmarkt. Doch politisch ist die Beinfreiheit in London begrenzt, die Rückkehr zu EU-Standards bleibt schwierig.

Die politische Beinfreiheit des britischen Premiers ist begrenzt. Kräfte wie Nigel Farage überwachen kritisch jede Annäherung an die EU. Man fürchtet, dass Zugeständnisse beim Jugendaustausch oder phytosanitären Standards als Schritt zurück in den Binnenmarkt interpretiert werden könnten. Trotz ökonomischer Notwendigkeiten herrscht auf britischer Seite große Vorsicht, um den harten Brexit-Kurs nicht aufzuweichen.

Eine volle Rückkehr in den EU-Binnenmarkt steht derzeit nicht zur Debatte. Doch Vereinbarungen wie das Windsor Framework zeigen die Vorteile von Binnenmarkt-Zugang. Man überlegt, Elemente davon anzuwenden. Das Ziel ist, einen schmalen Pfad zwischen Annäherung und dem Dogma „Brexit means Brexit“ zu finden. Eine vollständige Öffnung ist noch lange nicht in Sicht.