EU-Klimaziel: Durchbruch oder fauler Kompromiss?

Dieses Video wurde am 5. November 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die EU einigt sich auf ein neues Klimaziel bis 2040, doch Kritiker bemängeln Schlupflöcher und mangelnde Ambition. Ist das Ergebnis ein Meilenstein oder nur ein schwaches Signal vor der Weltklimakonferenz?

Nach über 20 Stunden Verhandlungen verkündete der Bundesumweltminister frühmorgens die Einigung auf ein EU-Klimaziel. Bis 2040 sollen 90% weniger CO2 ausgestoßen werden als 1990. Allerdings wurde ein Puffer eingebaut, der es erlaubt, bis zu 5% der Emissionen durch Zertifikate aus dem Ausland auszugleichen. Dies stößt auf Kritik, da die Ergebnisse insgesamt schwächer als geplant ausfallen.

Trotz des EU-Kompromisses bleibt die Sorge, dass die globalen Klimaziele verfehlt werden. Die Notwendigkeit globaler Anstrengungen und mutiger Entscheidungen wird immer deutlicher.

Die Entwicklungsministerin betont die Notwendigkeit, ärmere Länder im Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen. Das BMZ fördert den Umstieg auf erneuerbare Energien, um eine sozial gerechte, wirtschaftlich starke und ökologisch nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Klimaschutzverbände und Oppositionspolitiker äußern sich jedoch enttäuscht. Die Grünen sehen in dem Ergebnis ein verheerendes Signal.

Klimaforscher Mojib Latif warnt, dass die reduzierten Ambitionen der EU im Kontext der globalen Klimaprognosen äußerst besorgniserregend sind. Er betont, dass der Ausstieg der USA unter Donald Trump die Situation zusätzlich verschärft. Die Welt steuere auf eine deutliche Erwärmung zu, mit gravierenden Folgen wie Dürren, Überschwemmungen und steigenden Meeresspiegeln. Globale Anstrengungen seien unerlässlich.

Latif appelliert an die Weltgemeinschaft, sich von fossilen Brennstoffen zu verabschieden. Er sieht in Europa, trotz seiner Position als drittgrößter Emittent, eine Vorreiterrolle. Der Fokus sollte auf Investitionen in die Zukunft liegen, denn wer heute im Klimaschutz vorangeht, wird auch wirtschaftlich profitieren. Auch wenn die USA zögern, so gibt es doch auch dort Firmen, die erfolgreich in erneuerbare Energien investieren.