Dieses Video wurde am 26. Mai 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
EU-Kommissarin Martha Kos spricht über die EU-Erweiterung als politischen Arm der Sicherheitsgarantien. Sie erklärt, warum der Beitrittsprozess der Ukraine trotz des Krieges so schnell voranschreitet und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind. Auch die Perspektiven der Westbalkanstaaten und der gigantische Wiederaufbau der Ukraine werden beleuchtet.
EU-Kommissarin Martha Kos betrachtet die EU-Erweiterung als strategisches Signal und politischen Arm der Sicherheitsgarantien. Besonders der Beitrittsprozess der Ukraine sei nicht nur Hilfe für das Land, sondern mache auch die EU sicherer. Die Ukraine liefere trotz des Krieges unglaublich gut bei den technischen Prozessen und Reformen. Es sei entscheidend, die Ukraine stark für die Verhandlungen und eine zukünftige EU-Mitgliedschaft zu machen.
Der EU-Beitrittsprozess der Ukraine und Moldaus läuft technisch sehr schnell, da beide Länder trotz schwieriger Umstände engagiert Reformen umsetzen. Laut EU-Kommissarin Kos ist die Geschwindigkeit beeindruckend, und die EU muss ihre Versprechen gegenüber den Kandidatenländern einhalten, wenn diese liefern.
Die Erweiterung ist nicht nur ein technischer Prozess, sie ist ein politischer Arm der Sicherheitsgarantien für die EU und die Kandidatenländer.
Die Herausforderungen bei der Erweiterung, wie Blockaden einzelner Mitgliedstaaten (z.B. Ungarn), erfordern diplomatische Lösungen. Die EU habe in der Vergangenheit immer Wege gefunden, schwierige Fragen zu lösen, so Kos. Auch die Diskussion über die Abschaffung des Einstimmigkeitsprinzips zugunsten qualifizierter Mehrheiten werde geführt, ein Vorschlag von Deutschland und Slowenien liegt vor. Die Entscheidung liege nun bei den Mitgliedstaaten.
Martha Kos versteht die Frustration einiger Westbalkanstaaten angesichts des Tempos für die Ukraine. Sie betont jedoch, dass Länder wie Montenegro und Albanien ebenfalls sehr gute Fortschritte bei den Reformen machen. Es gibt realistische Zeitrahmen für deren Beitritt, möglicherweise bis 2030. Die Erweiterung ist inzwischen eine hohe Priorität für die Kommission und die Mitgliedstaaten.
Der Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg stellt ein riesiges Projekt dar, dessen Kosten auf über 500 Milliarden Euro geschätzt werden. Die EU unterstützt bereits jetzt beim Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur. EU-Kommissarin Kos betont, dass die Europäische Union dies nicht allein stemmen kann. Die Zusammenarbeit mit anderen Staaten wie den USA und die Gewinnung von privatem Kapital sind unerlässlich.