Drohnenkrieg: Europas späte Antwort auf Putins Taktik

Dieses Video wurde am 1. Oktober 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der Ukraine-Krieg hat die Bedeutung von Drohnen in der modernen Kriegsführung drastisch erhöht. Während Russland billige Kamikazedrohnen einsetzt, sucht Europa nach effektiven Abwehrmaßnahmen. Doch ist Europa wirklich zu spät?

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat sich der Einsatz von Drohnen rasant entwickelt. Anfangs wurden umgebaute Kameradrohnen aus dem Zivilbereich genutzt, doch inzwischen setzt Russland auf Schwärme billiger Kamikazedrohnen. Diese iranisch-russische Entwicklung stellt eine erhebliche Bedrohung dar, da diese Drohnen schwer und teuer zu bekämpfen sind. Die Ineffektivität teurer Raketenabwehrsysteme gegen günstige Drohnen zwingt Europa, dringend nach neuen Lösungen zu suchen.

Europa ist spät dran mit der Drohnenabwehr. Solange wir keine effektiven Maßnahmen haben, wird Putin uns weiter vorführen. Es braucht dringend rechtliche Rahmenbedingungen und Abfangmöglichkeiten für Drohnen. Handlungsfähigkeit ist gefragt!

In der Ukraine und den EU-Staaten wird fieberhaft nach Mitteln gegen russische Drohnenschwärme gesucht. Antidrohnendrohnen erscheinen momentan als vielversprechende Option: Sie sind handlich, schnell, billig und zunehmend zielgenau. Der größte Nachteil ist jedoch die unzureichende Produktionsmenge. Laut Experten ist das Know-how und Material vorhanden, aber die Skalierung der Produktion stellt eine enorme Herausforderung dar. Es stellt sich die Frage, wie schnell ein effektiver Schutzschirm aufgebaut werden kann.

Militärexperte Christian Mölling betont, dass Drohnen nicht kriegsentscheidend sind und keine klassischen Waffengattungen ersetzen. Dennoch spielen sie eine wichtige Rolle in der modernen Kriegsführung. Die politische Ebene schenkt dem Thema viel Aufmerksamkeit, da die Kriegsparteien Drohnen als Erfolg verkaufen. Mölling sieht die Drohnenzwischenfälle auf NATO-Gebiet als Teil einer Phase, die kein Frieden, aber auch noch kein Krieg ist. Putin sammelt Informationen und führt den Staat vor, bis wir effektive Abwehrmaßnahmen haben.

Mölling fordert, dass der aktuelle Zustand, in dem nichts gegen die Drohnen unternommen werden kann, unbefriedigend ist. Es brauche die Möglichkeit, Drohnen abzufangen, sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür. Die Bevölkerung müsse vor Drohnenabschüssen gewarnt werden, um Gefahren zu minimieren. Wenn man sich nicht länger vorführen lassen wolle, müsse man Handlungsmöglichkeiten schaffen. Die politische Entscheidung darüber, wie in Zukunft mit dieser Bedrohung umgegangen wird, ist nun entscheidend.