Drohne liefert Blutproben: Revolution im Labor-Transport!

Dieses Video wurde am 22. Mai 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Eine innovative Lösung für den schnellen Transport medizinischer Proben: Drohnen fliegen autonom zwischen Kliniken. Dieses Pilotprojekt in Norddeutschland spart wertvolle Zeit und könnte die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten revolutionieren.

In einem wegweisenden Pilotprojekt in Norddeutschland werden erstmals medizinische Blutproben per Drohne zwischen zwei Kliniken transportiert. Diese autonome Flugroute über 60 Kilometer ermöglicht einen deutlich schnelleren Transport als mit dem Auto, oft mehr als doppelt so schnell. Die Drohne fliegt in etwa 100 Metern Höhe entlang einer vorprogrammierten Strecke. Das Projekt zeigt das Potenzial der Luftlogistik für ländliche Gebiete, in denen kleinere Kliniken kein eigenes Zentrallabor haben und auf externe Labore angewiesen sind.

Die Überwachung der Drohnenflüge erfolgt durch spezialisierte Drohnenpiloten, die über verschiedene Mobilfunknetze jederzeit die Kontrolle übernehmen können. Diese Piloten, wie Vicky Branon, arbeiten für das Schweizer Startup Yetzi. Sie betont die Verantwortung: „Grundsätzlich halten wir ihre Zukunft und ihre Gesundheit in den Händen.“ Die Rolle ist begehrt, mit über 100 Bewerbern pro Stelle. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung und das Interesse an dieser neuen Form der medizinischen Logistik und ihren potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung.

Die Zeit ist in der Medizin oft entscheidend. 30 Minuten können über Leben oder Tod entscheiden. Drohnen, die Blutproben autonom und schnell transportieren, bieten eine lebensrettende Lösung.

Die Drohne erreicht schließlich das Labor in Bad Oldesloe, wo eine Mitarbeiterin die Proben entgegennimmt. Die Ergebnisse werden digital übermittelt. Das Projekt adressiert auch den Mangel an Laborpersonal; weniger Labore sind nötig, wenn Proben zentral analysiert werden können. Perspektivisch soll die Drohne direkt am Laborfenster andocken. Doch nicht nur die Drohne ist autonom; auch ein Roboterarm analysiert Blutproben, unterstützt menschliche Kollegen und arbeitet nachts sowie am Wochenende.

Yetzi, das Startup hinter dem Projekt, testet die Technologie ausgiebig und plant eine deutliche Ausweitung der Fluglinien. Neben Norddeutschland sind bereits neue Strecken in Dresden und Berlin genehmigt. Vicky Branon hofft, dass Yetzi zum Marktführer in der Krankenhauslogistik in Europa wird. Die Nutzung kleiner Drohnen für den Transport von Proben ist zudem umweltfreundlicher als schwere Fahrzeuge einzusetzen. Die ersten Ergebnisse in Zell belegen den Erfolg: Ärztin Kirstin Bernhard erhält die Laborergebnisse schneller als je zuvor.