Dieses Video wurde am 24. Oktober 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Drogenkriminalität in Deutschland zeigt uneinheitliche Trends. Während einige Bereiche Rückgänge verzeichnen, warnen Experten vor einer Verharmlosung der Problematik. Eine differenzierte Betrachtung ist unerlässlich.
Hans-Jörg Albrecht vom Max-Planck-Institut beleuchtet die Entwicklung der Drogenkriminalität. Ein signifikanter Rückgang der Tatverdächtigenzahlen bei Drogenstraftaten ist vor allem auf die teilweise Legalisierung von Cannabis zurückzuführen. Dies entlastet die Polizei um etwa 100.000 Fälle. Allerdings betont Albrecht, dass dies nicht zwangsläufig eine Entwarnung bedeutet. Es gibt keine Hinweise auf einen Anstieg der Problematik im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität oder dem Konsum von Kokain. Die Situation bleibt komplex und erfordert weiterhin Aufmerksamkeit.
Die sinkenden Zahlen bei Cannabis-Delikten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Drogenkriminalität weiterhin ein Problem darstellt, das auf hohem Niveau stagniert.
Der Konsum von Kokain hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, während Heroin an Bedeutung verloren hat. Albrecht erklärt, dass der hohe Preis von Kokain, bedingt durch das strafrechtliche Verbot und den Schwarzmarkt, das Risiko für Dealer erhöht. Trotzdem bleibt die Nachfrage bestehen. Ein längerer Zeitvergleich zeigt, dass gesellschaftliche und wirtschaftliche Krisen keinen direkten Einfluss auf das Konsumverhalten haben. Interessanterweise sinkt der Konsum von Alkohol und Tabak bei jungen Leuten, was im Kontext der Drogendiskussion berücksichtigt werden sollte.
Abschließend stellt sich die Frage, warum politische Verantwortliche und Polizisten oft ein dramatisches Bild der Drogenkriminalität zeichnen, obwohl die Zahlen teilweise stabil bleiben oder sogar sinken. Albrecht erklärt, dass es sich um eine Dauerherausforderung handelt. Solange eine Nachfrage nach Drogen besteht, wird es auch ein Angebot geben, unabhängig von den Repressionsmaßnahmen. Eine vollständige Ausrottung der Drogenproblematik ist unrealistisch, solange die Nachfrage existiert.




