Deutschlands Kriegsbereitschaft: Was passiert im Ernstfall?

Dieses Video wurde am 4. Oktober 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Was geschieht, wenn Deutschland in einen Krieg verwickelt wird? Es gibt verschiedene Eskalationsstufen, von denen jede spezifische Maßnahmen auslöst. Dieser Artikel beleuchtet die drei zentralen Szenarien und ihre Konsequenzen für die Bevölkerung.

Deutschland kennt drei Eskalationsstufen: den Bündnisfall, den Spannungsfall und den Verteidigungsfall. Der Bündnisfall betrifft die NATO; die Bundesregierung kann ihn ausrufen, wenn ein NATO-Partner angegriffen wird und um Beistand bittet. Dies führt jedoch nicht sofort zu tiefgreifenden Veränderungen. Der Spannungsfall ist eine Art Vorwarnung, eine ‚gelbe Ampel‘, die signalisiert, dass Vorbereitungen getroffen werden müssen.

Der Verteidigungsfall stellt die höchste Alarmstufe dar. Er tritt ein, wenn Deutschland mit Waffengewalt angegriffen wird oder ein Angriff unmittelbar bevorsteht. Bereits mit der Feststellung des Spannungsfalls treten Notstandsgesetze in Kraft. Diese sollen sicherstellen, dass Deutschland weiterhin funktioniert und die Bevölkerung versorgt wird. Der Staat erhält Zugriff auf Ressourcen, Infrastruktur und Personal, sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich.

Im Spannungs- oder Verteidigungsfall wird die Werpflicht aktiviert. Männer bis 60 können zur Bundeswehr oder zum zivilen Ersatzdienst eingezogen werden. Deutschland muss handlungsfähig bleiben!

Sobald der Spannungs- oder Verteidigungsfall eintritt, wird die Werpflicht automatisch aktiviert. Diese endet nicht mit 45 Jahren; alle Männer bis 60 können entweder zur Bundeswehr eingezogen werden oder, bei Verweigerung aus Gewissensgründen, zum zivilen Ersatzdienst verpflichtet werden. Für Frauen gilt die Werpflicht nicht, aber sie können im Verteidigungsfall zur Hilfe in Krankenhäusern oder in der Gesundheitsversorgung verpflichtet werden.

Das Grundgesetz sieht keine Totalverweigerung vor. Jede und jeder muss im Verteidigungsfall einen Beitrag leisten, sei es militärisch oder zivil. Der Staat hat das Recht, Bürger zur Dienstleistung zu verpflichten, um die Verteidigungsfähigkeit des Landes zu gewährleisten und die Bevölkerung zu schützen.