Bahn-Chaos: Kommt die Pünktlichkeit doch erst 2029?

Dieses Video wurde am 20. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Trotz neuer Bahnchefin bleibt die Lage angespannt. Ein Experte warnt vor zu schnellen Versprechungen und sieht jahrelange Probleme. Kann der Umbau wirklich Besserung bringen?

Mobilitätsforscher Christian Btger dämpft die Erwartungen an eine schnelle Verbesserung der Pünktlichkeit bei der Deutschen Bahn. Eine neue Bahnchefin könne die jahrelang aufgebauten Probleme nicht über Nacht lösen. Btger rät davon ab, unrealistische Ziele zu setzen, die später wieder kassiert werden müssen. Stattdessen solle man sich auf die Arbeit konzentrieren und realistische Verbesserungen anstreben. Es sei besser, wenig zu versprechen und dann positiv zu überraschen, als hohe Erwartungen zu enttäuschen. Personalmangel und Bürokratie spielen ebenfalls eine Rolle.

Es ist unrealistisch zu erwarten, dass eine neue Führungskraft die Probleme der Bahn sofort lösen kann. Der Fokus sollte auf realistischen Zielen liegen.

Einsparungen bei der Deutschen Bahn könnten zu Entlassungen führen, insbesondere bei DB Cargo, das unter Druck durch ein EU-Beihilfeverfahren steht. Das bisherige Management plante einen massiven Personalabbau, was jedoch politische Diskussionen auslöst, da dies mit einer Einstellung von Güterverkehr verbunden wäre. Bahnchefin Palla will vor allem die Bürokratie abbauen, die in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Entscheidungen wurden zunehmend in die Zentrale verlagert, was die Handlungsfähigkeit der Mitarbeiter vor Ort einschränkte. Kürzungen in Managementebenen könnten die Folge sein.

Der schlechte Zustand des Netzes und die notwendigen Baustellen sind nicht die einzigen Probleme der Deutschen Bahn. Es gibt auch zu wenig Personal in der Instandhaltung, bei Lokführern und Fahrdienstleitern. Hier wurde im Management versäumt, ausreichend auszubilden. Btger ist jedoch optimistisch, dass Frau Palla auch diese Punkte angehen wird, die bisher vernachlässigt wurden. Es gebe auch die Möglichkeit, bereits vor 2029 Verbesserungen zu erzielen, aber das Netz selbst werde noch auf Jahre ein Problem bleiben. Investitionen sind notwendig.