CDU ringt um AfD-Strategie: Kurskorrektur in Sicht?

Dieses Video wurde am 19. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die CDU diskutiert intern über den Umgang mit der AfD. Wirtschaftsminister Sven Schulze fordert eine offene Auseinandersetzung mit den Themen, die die Bürger bewegen. Ist eine neue Strategie der Schlüssel zum Erfolg?

Sven Schulze betont die Notwendigkeit, sich den Sorgen der Bürger zu stellen, insbesondere beim Thema Migration. Er kritisiert, dass Themen nicht gemieden werden dürfen, nur weil sie vermeintlich der AfD nutzen. Der Kurs von Friedrich Merz sei richtig, und auch der Bundeskanzler dürfe unbequeme Wahrheiten ansprechen. Wichtig sei es, sich detailliert mit den Problemen auseinanderzusetzen und Lösungen anzubieten, was aktuell noch zu kurz komme. Die inhaltliche Auseinandersetzung ist entscheidend.

Die AfD verfolgt das Ziel, Deutschland komplett umzukrempeln, was viele Bürger ablehnen. Eine klare Abgrenzung auf Landes-, Bundes- und Europaebene ist daher unerlässlich.

Schulze räumt ein, dass die AfD auf kommunaler Ebene in vielen ostdeutschen Bundesländern stark vertreten ist. Dort gehe es aber um lokale Themen, bei denen oft Einigkeit herrsche. Dies dürfe jedoch nicht mit einer Zusammenarbeit auf höherer Ebene verwechselt werden. Die AfD verfolge letztlich das Ziel, Deutschland grundlegend zu verändern, was viele Menschen nicht wollen.

Angesprochen auf die hohen Umfragewerte der AfD in Sachsen-Anhalt, erklärt Schulze diese mit der allgemeinen Unzufriedenheit der Bürger und einer gewissen Zukunftsunsicherheit, besonders in Ostdeutschland. Er betont jedoch, dass die AfD oft keine konkreten Lösungen biete, sondern vor allem populistisch agiere. Trotzdem werde sie gewählt, was eine Herausforderung für die CDU darstellt, diese Wähler zurückzugewinnen.

Für die kommenden Landtagswahlen sieht Schulze seine Aufgabe darin, die 40 Prozent der AfD-Wähler durch gute Argumente und überzeugende Lösungen zu erreichen. Im Vordergrund stünden dabei die Themen, die die Menschen wirklich bewegen: Migration, Bildungspolitik und Demographie. Die CDU müsse zeigen, dass sie in der Lage ist, Lösungen anzubieten, mit denen sich die Menschen identifizieren können und so das Vertrauen zurückzugewinnen.