Dieses Video wurde am 22. August 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
In Oberfranken hat der erste bayerische Cannabisclub seine erste Ernte eingebracht. Doch nun droht ein behördlicher Konflikt. Der Anbau ist genehmigt, aber die Behörden sehen Bauvorschriften verletzt.
In Buttenheim, Landkreis Bamberg, schreibt der erste bayerische Cannabisclub Geschichte. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, erfolgt die Registrierung jedes Mitglieds beim Betreten der Halle. Die Erstausgabe von Marihuana in kleinen Mengen ist ein besonderer Moment. Vereinsvorstand Martin Plei betont die Wichtigkeit, Cannabis nicht an Schwangere, Kinder oder Dritte weiterzugeben. Dieser oberfränkische Club ist der einzige in Bayern, der bisher angebaut und geerntet hat. Nach anfänglichen Genehmigungen schritten die Landratsämter ein und untersagten den Anbau.
Trotz anfänglicher Drohungen des Landratsamts Bamberg konnte Martin Plei den Anbau durch rechtliche Argumente verteidigen. Das bayerische Bauministerium sieht den nichtgewerblichen Anbau von Cannabis im Ortsinnenbereich als baugenehmigungspflichtig an, während Pleis Anwalt dies als Versuch wertet, das Bundesgesetz auszuhebeln. Ply erhielt eine Anbaugenehmigung für sieben Jahre und investierte einen sechsstelligen Betrag in die gesicherte Halle.
Der Chemiker Plei setzt mit dem Cannabisclub auf Qualität und Aufklärung. Er hofft, dass die Politik die Legalität nach Bundesgesetz anerkennt. In etwa vier Wochen plant er die nächste Ernte und regelmäßige Ausgaben an seine Mitglieder. Die obere Bauaufsichtsbehörde in Oberfranken fordert jedoch das Landratsamt Bamberg zum Einschreiten auf. Plei will sich zur Not auch vor Gericht gegen eine Schließung wehren.
Das bayerische Bauministerium argumentiert, dass für den Anbau und Verkauf von Cannabis die Baugenehmigung fehle, während Pleis Anwalt dies als Rechtsbeugung sieht. Die Anlage sei aktuell nur für die Lagerung von Nutzhanf genehmigt, so das Ministerium. Die Auseinandersetzung zwischen dem Cannabisclub und den Behörden deutet auf einen potenziellen Präzedenzfall für ähnliche Initiativen in Bayern hin.
Der Konflikt zwischen Plei und den Behörden verdeutlicht die unterschiedlichen Interpretationen des neuen Cannabisgesetzes. Pleis Entschlossenheit, seine Rechte notfalls gerichtlich durchzusetzen, unterstreicht die Bedeutung dieses Falls für die Zukunft der Cannabisclubs in Deutschland.
Trotz des Gegenwinds der Behörden setzt der Cannabisclub auf Qualität und Aufklärung, um Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz zu fördern.